Von links Clarissa Huber, Maria-Sophie Vogel, Andreas Steinhauser
Landshut - pm (24.12.2020) Kartons und Kisten stapelten sich die letzten Wochen in einer ganz gewöhnlichen Landshuter Wohngemeinschaft. "Bei uns sah es aus wie in der Poststation", sagt eine der Mitbewohnerinnen. Fleißig haben Clarissa Huber und Marie-Sophie Vogel über mehrere Wochen Sachspenden für die Flüchtlingslager auf Lesbos entgegengenommen, sortiert und in Kartons gepackt.
Andreas Steinhauser hat in der Katholischen Jugendstelle Landshut ebenfalls gesammelt.
Er hat einige Umzugskartons mit Shampoo, Seife und Windeln zusammengebracht. Er hat die Aktion bereits letztes Jahr unterstützt. "Auch meine Mutter hat eine Sammelstelle in Langenpreising (LKR Erding) aufgemacht und besonders viel Unterstützung haben wir von der baptistischen Kreuzkirche erfahren", so Vogel. Schwierig gestaltete sich der Transport. Nachdem für die vielen Spenden ein Sprinter und ein VW Bus organisiert wurden, stellte sich die Frage, ob der Transport in Zeiten des Lock-Downs überhaupt erlaubt sei.
Eine Nachfrage bei den vier Landtagsabgeordneten ergab: Ja, es ist erlaubt, unter Wahrung der üblichen Corona-Regeln.
Die vorweihnachtliche Sammelaktion erbrachte 60 Kartons
Am Ende konnten rund 60 Kartons mit Sachspenden nach Regensburg gebracht werden. Die Spenden werden dort nun zentral von der Organisation Space Eye e. V. gesammelt. Bis Weihnachten verschickt Space-Eye 30.000 Care-Pakete für die Menschen in den griechischen Flüchtlingslagern. Mit den griechischen Partnern von Attika Human Support sorgen sie für eine gerechte Verteilung der Hilfsgüter.
Die Situation in den griechischen Lagern ist nach wie vor angespannt. Nachdem Präsident Erdogan im Sommer die Grenzen für offen erklärte und das bereits vorher hoffnungslos überfüllte Lager Moria vollständig abbrannte, wurde nun von der Regierung das Lager Moria 2.0 aufgebaut. Dieses ist jedoch bereits schon wieder überfüllt und - aufgrund der geografischen Lage - regelmäßig überflutet. Außerdem fehlt es an sanitären Anlagen - ein Zustand, der in Zeiten von Corona schlicht lebensgefährlich ist.
"Wie ein vorgeblich christlich-humanitärer Kontinent diese Zustände mit sich vereinbaren kann ist mir schleierhaft. Wir sind dankbar für die vielen Spenden von all den Landshuterinnen und Landshutern, die vorleben, worum es an Weihnachten wirklich geht. Unsere größte Hoffnung ist jedoch, dass wir im nächsten Jahr nicht mehr sammeln müssen, weil nicht nur die Corona-Krise beendet wurde", so Marie-Sophie Vogel. Mehr Informationen zu der Aktion unter www.space-eye.org
Fotos privat