Essenbach (7.11.2016) Seit vielen Jahren schon kümmert sich der Markt Essenbach vermehrt um einen ökologischen Ausgleich und legt hierfür Flächen an. In den vergangenen Tagen hat Bürgermeister Dieter Neubauer eine Salbei-Glatthaferwiese am „Kalteller Berg“ besichtigt, um sich persönlich vom Stand des dortigen Projektes zu überzeugen.
Früher wurde dieses Gebiet rein landwirtschaftlich genutzt. Mit bei diesem Außentermin waren neben dem Bürgermeister auch Helmut Naneder, Landratsamt Landshut, Untere Naturschutzbehörde, der zuständige Sachbearbeiter bei der Marktverwaltung, Tobias Dietz und Markus Hübner (Bauhofleiter). Seit 2014 läuft das Projekt „Pflege- und Entwicklungsplan Kalteller Berg“, das die Firma Isarkies GmbH & Co. KG, in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Landshut und der Regierung von Niederbayern, ins Leben gerufen hat. Der Markt Essenbach hat sich dann an diesem Vorzeigeprojekt beteiligt. Im Rahmen dieses Projektes wurden vom Markt Essenbach, in Abstimmung mit dem Landratsamt Landshut, artenreiche Salbei-Glatthaferwiesen und zwei Ackerwildkraut-Flächen angelegt. Diese Ökoflächen sind vor allem zur Ausweisung von neuen Bauflächen erforderlich. Der Markt Essenbach verbindet das gesetzlich erforderliche gleichzeitig mit einem gesellschaftlichen Nutzen, denn diese Flächen sind ökologisch sehr wertvoll und dienen dem Arten- und Naturschutz. Der „Kalteller Berg“ liegt zwischen den Ortschaften Mettenbach und Unterwattenbach. Er fügt sich idyllisch über dem Isartal in das hügelige Vorland ein. Der Name „Kalteller Berg“ lässt vermuten, dass im Mittelalter hier wahrscheinlich Wein angebaut wurde („Keltern“). Das Gebiet ist gerade deshalb besonders reizvoll, weil sich hier eine überdurchschnittlich hohe Artenvielfalt entwickelt hat. Durch die steile Lage und den kiesigen Untergrund ist der „Kalteller Berg“ sehr trocken und mager. In Verbindung mit dem warmen Klima entstand so dieses ökologische Rückzugsgebiet und gleichzeitig einer der bedeutsamsten Lebensraumkomplexe des Landkreises. So findet man hier zum Beispiel seltene Tierarten wie Zauneidechse, Neuntöter und Dorngrasmücke. Sogar der Gesang einer Nachtigall war dieses Frühjahr über mehrere Wochen in Dickicht der Gebüsche zu hören. Auch an besonderen Pflanzenarten mangelt es am „Kalteller Berg“ nicht. Neben besonders schön blühenden Beständen von Wiesensalbei und Karthäusernelke findet man hochgradig seltene Arten wie Weiße Zaunrübe, Katzenminze und Knorpelbinsensalat. „Durch Mähgutübertrag und gezielte Einsaat werden weitere naturschutzfachliche Zielarten wie der Kreuzenzian hier bald wieder zu finden sein“, zeigte sich Helmut Naneder zuversichtlich. Dank der gelungenen Zusammenarbeit zwischen der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Landshut und dem Markt Essenbach, ist dieses Vorzeigeprojekt erfolgreich umgesetzt worden. Noch sind viele Jahre erforderlich, um das Gebiet weiter ökologisch zu entwickeln, aber für den Markt Essenbach hat dies eine hohe Priorität und noch weitere gemeinsame Projekte sollen folgen
Im Bild der "Kalteller Berg" mit von rechts Bürgermeister Dieter Neubauer, Helmut Naneder (Landratsamt Landshut, Untere Naturschutzbehörde), Tobias Dietz (Markt Essenbach)