Nein, wir wollen einfach nicht an ein sang- und klangloses Ende des Profi-Eishockey glauben. Ganz Eishockey-Landshut, die ganze Region wartet auf ein Wort von EVL-Superboss Rainer Beck.
Die erste Schockstarre ist überwunden, auch die Sprachlosigkeit des EV Landshut. Gestern, Donnerstag, spät am Abend waren vor der EVL-Geschäftsstelle ja "nur" trauernde und wutentbrannte Fans zu finden. Heute (Freitag) gab es eine kurze Erklärung von EVL-Geschäftsführer Wiggerl Donbeck. Da wird die Entscheidung der DEL-Betrisbsspielgesellschaft mbh wegen der Verweigerung einer Lizenz für die DEL 2-Saison 2015/16 "mit Bedauern" zur Kennis genommen. Die EVL-Verantwortlichen wollen demnach "alles unternehmen, um die Lizenz doch noch zu erhalten". Falls erforderlich, soll der Rechtsweg restlos ausgeschöpft werden.
Das Eigenkapital der LES GmbH sei im übrigen abgesichert. Die Einspruchsfrist gegen die Lizenz-Entzugsentscheidung betrage eine Woche.
Währenddessen schlagen die Fans bei ihren Protestaktionen schon mal harte Töne an. Da ist von "Lügnern und Blendern" in der GmbH-Führung die Rede. Am Mitwoch hieß es der der EVL-Führung, es handle sich wohl nur um "Formfehler", die zu einer Aberkennung der Spiel-Lizenz für 2015/16 geführt hätten, mehr oder wenigr nur um Missverständnisse, unklare Formulierungen bezüglich der wirtschaftlichen Sicherheit des EV Landshut.
Doch von Dritter Seite kamen da schon erste Zweifel auf, weil sich vor allem Alleingesellschafter Rainer Beck mit keiner Silbe zu Wort gemeldet hatte. Er soll im übrigen qicklebndig sein. Von plötzlichem Herztod könne keine Rede sein, eher davon, das der ansonsten wortgewaltige Beck eine Art Schweigegelübte abgelegt haben könnte.
Warten wir es ab. Die ehemals glanzvolle Eishockeystadt durchleidet eine schmerzhafte Zeit. Die Bundesliga in weiter Ferne, jetzt auch noch keine Zweite Liga mehr, kein Profi-Eishockey mit Woche für Woche leidenschafltichen Spielen vor Tausenden von Fans.. Die für die neue Saison bereits unter Vertrag befindlichen Cracks werden ganz schön verunsichert sein.
Was sind die möglichen Folgen? Vertragsauflösungen, auch kein professionelles EVL-Management mehr. Neustart in der untersten Spielklasse (Bezirksliga) mit einer "Stamm-Mannschaft" wie es die Fans auf einem Transparent schon heute Nacht forderten.
Eine Erklärung von Alleingesellschafter Rainer Beck wird erwartet. Die Stadt wurde offensichtlich von der negativen Entwicklung ebenfalls völig überrascht. Das Rathaus hat noch keine Presseerklärung, keine Stellungnahme verschickt. OB Hans Rampf kennt sich in der Profi-Abteilung des EVL aus, er war vor Rainer Beck (also vor Oktober 2011) selbst einer der Gesellschafter. Finanzielle Hilfe (Bürgschaft, Darlehen) durch die Stadt für Rainer Beck bzw. den Proficlub scheidet aus.
Wo ist Rainer Beck? Weiß Geschäftsführer Wiggerl Donbeck um die wahren wirtschaftlichen Gegebenheiten des Proficlubs? Kann die wirtschaftliche Sicherheit kurzfristig noch hergestellt werden? Können eventuell Sponsoren Vorauszahlungen leisten, Bürgschaften anbieten?
Rainer Beck hat im Herbst 2011 in einem SZ-Interview noch davon gesprochen, dass er auch für 18 Millionen Euro für ein Engagement bei 1860 München gerüstet gewesen wäre. Die Sechziger hätten jedoch einen "Exoten" aus Jrdanien bevorzugt.
Mit Landshut hatte Beck damals noch große Dinge vor. "Vollgas" wollte der erfolgreiche Immobilienkaufmann Rainer Beck beim EV Landshut in Richtung Erste Liga geben. EVL-Geschäftsführer Donbeck schilderte zuletzt die finanziele Situation des EVL sehr rosig, vor allem bei den Sponsoren seien in der neuen Saison bis zu 1,6 Millionen Euro zu erwarten, deutlich mehr als zuletzt.
Und auch die Stadt Landshut signalisierte kräftige Unterstützung. Am kommenden Freitag, 17. Juli, wollen de Bausenat und der Sportsenat in einer gemeinsamen Sitzung im ViP-Raum des EVL ein Sanierungskonzept vorlegen. - Wir erinnern uns, Stadtrat Lothar Reichwein regte gar den Einbau von VIP-Logen und die Erweiterung der Zuschauerkapazität an.
Noch besteht die vage Hoffnung, dass es sich nur um einen Sturm im Wasserglas handelt. Dass alles schnell heibar ist. Dass Rainer Beck finanziell innerhalb weniger Tge für eine wirtschaftliche Garantie des Spielbetriebs 2015/16 sorgen kann.
Was ist, was wird und was wäre wenn? Der EV Landshut ganz ohne Profis mit einem Neustart in der Bezirksliga, Aufstieg in die Landesliga und in die Oberliga, um nach fühestens drei Jahren wieder an die Tür zur Zweiten Liga klopfen zu können.
Was denken und meinen die "Helden" der ruhmreichen Jahre, die Herren Kühnhackl und Schloder, Sturm und Englbrecht?
Die Boomtown Landshut hat gestern als Sportstadt eine herbe Niederlage erlitten. Viele schaun sicherlich jetzt auch in Richtung Rathaus. Kann Hans Rampf mit seinen EVL-erfahrenen Freunden Hans Eller und Michael Imhoff die "Rettung" organisieren? Kennt EVL-Spoielerlegende Alois Schloder oder gar MdL Helmut Radlmeier einen Ausweg? - Vor Jahren organisierte schon einmal eine beherzte Landshuterin (Elke Schiener) ganz kurzfritig eine Aktion für Bürgschaften bzw. Spenden. /hs