Die EVL-Fans richten ihren Zorn gegen Geschäftsführer Wiggerl Donbeck. Auf den briefmarkenähnlichen schwarzen Plakatmarkierungen steht unter dem Donbeck-Konterfei "Du Judas" So heute (12.7.) noch gesehen an Anschlagtafeln vor der Eishalle. Um 20 Uhr stand am Freitagabend im übrigen niemand "Rede und Antwort", wie auf dem Plakat gefordert.
EVL-Superboss Rainer Beck schweigt noch immer. Stadträte, die ihn näher kennen und mit ihm auch in dessen ViP-Lounge in der Allianz-Arena schon Fußballspiele erleben und genießen durften, können und wollen nicht glauben, dass der höchst erfolgreiche Landshuter Immobilienkaufmann wegen einer angeblich fehlenden Bürgschaft von vergleichsweise geringfügigen 200.000 Euro den Verbleib des EV Landshut in der 2. Bundesliga gefährdert.
Beck ist derzeit wohl nur für EVL-Geschäftsführer Wiggerl Donbeck erreichbar. Gegen diesen Donbeck richtet sich aktuell der ganze Hass der EVL-Fans.
Das brachten sie auch auf einem riesigen Transparent über dem Eingng zur EVL-Geschäftsstelle zum Ausdruck: Dort war zu lesen: "Seit Mai habt Ihr es veschwiegen! Lügen, das(s) sich die Balken biegen!"
Noch heute, Sonntag (11.45 Uhr) lag ein Teil des Transparents auf dem Zuweg zur Geschäftsstelle. Die Abfalltonne davor war umgestoßen. Ein Fan (aus Oberbayern) hat dort auf dem Parkplatz eine Art Beobachterposten bezogen. Er ließ uns auch wissen, dass angeblich bereits Kündigungen von hochrangigen EVL-Verantwortlichen ("wahrscheinlich auch von Donbeck selbst") unterwegs sind. "Wir haben dieses Desaster schon länger erwartet, auch schon vor Donbeck", meinte eine bestens informierte Angestellte einer Tankstelle an der Wittstraße, die häufig Kontakt mit EVL-Spielern und vielen -Fans hat.
Die gemeinsame Sitzung von Sportsenat und Bausenat (Leitung: OB Hans Rampf) soll am Freitag, 17. Juli, 9 Uhr, tatsächlich im VIP-Raum der Eishalle stattfinden. Ein umfangreiches Sanierungskonzept soll dabei vorgestellt werden. Rampf wird wohl auch grundsätzlich zur aktuellen Lage des Profisports beim EVL Stellung nehmen. Ob Wiggerl Donbeck und Rainer Beck ebenfalls mit dabei sind, ist noch offen.
Vielleicht hat sich ja bis zum Freitag die Lage wieder überraschend zum Besseren gewendet. Ganz Eishockey-Deutschland würde es nicht verstehen, wenn die Stadt mit dieser glanzvollen Eishockey-Geschichte (zweimal Deutscher Meister), die derzeit gerade Alois Schloder für ein neues Buch aufarbeitet, wegen 200.000 Euro Bürgschaft definitiv die Lizenz verlieren müsste. Wo ist da der Krisenstab? Vor Jahren hat für eine Bürgschaft Karin Schiener aus dem Stand die Initiative ergriffen. /hs