Eigentlich sollte von den Gesprächen der Donnerstagrunde im Geschäftszimmer des EV Landshut über die gemeinsame Pressemiteilung hinaus nichts an die Öffentlichkeit dringen. In dieser Woche sollen die finalen Gespräche mit LES-Alleingesellschafter Rainer Beck folgen. Die sogenannte Interessengemeinschaft (nicht mehr "Elefantenrunde") um die wichtigsten Sponsoren, um OB Rampf, Hans Eller und den EVL-Vorsitzenden Helmut Barnerssoi hatte Einblick in die Bilanzen, kennt den aktuellen Fehlbetrag der LES-GmbH (angeblich 1,2 Mio. Euro).
Die Kardinalfrage in dieser Woche: Will Rainer Beck ganz oder nur teilweise aussteigen und wen ja, zu welchen Bedingungen? Beck gilt als sehr emotionaler und spotaner Entscheider. Er ist aber auch sehr hellhörig, sensibel und leicht verletzbar.
Vor einigen Jahren wollte Beck noch bis zu 18 Millionen Euro für die Sanierung des sinkenden Schiffes 1860 München riskieren. "Mit Vollgas" wollte er dann das Projekt Rückkehr des EV Landshut in die Erste Liga angehen Welche Fehler im Einzelnen gemacht wurden, dass Landshut die Lizenz für die zweite Liga verloren hat, wird sich noch im Detail herausstellen. Ein Jahr in der Oberliga Süd ist kein Kultur-Schock. Womöglich sogar die Chance für eine Neu-Orientierung.
Der mitgliederstarke EVL-Stammverein will vorübegehend die Profiabteilung übernehmen und ein neues Gesellschafterkonsortium auf die Beine stellen. Da hat EVL-Chef Barnerssoi offenbar schon recht verbindliche Zusagen von Landshuter Geschäftsleuten. Aus dem engeren EVL-Umfeld werden auch bereits zwei, drei Namen für die neue Geschäftsführung genannt. Ein Weiter so mit dem bisherigen Manager Christian Donbeck (43) ist eher unwahrscheinlch, obwohl er die letzte Woche alle (PR-)Hebel in Beweung gesetzt hat, um den sofortigen Wiederaufstieg in die Zweite Liga zu beschwören. Sogar der noch kranke Cheftrainer Toni Krinner (48) kam da unterstützend zu Wort.
Der angeblich steinreiche Immobilienkaufmann Rainer Beck hat den Schlüssel in der Hand. Er ist nach wie vor der SEL-Alleingesellschafter, der Alleinherrscher über den Landshuter Eishockey-Profisport. Es wäre sehr spannend, wenn er sich einer öffentlichen Diskussion mit den Fans, mit den Altstars wie Schloder, Kühnhackl, Beer oder Englbrecht oder mit der Presse stellen würde. Als Moderator würde isich Alt-OB Josef "Dick" Deimer eignen.
Es kann ja sein, dass Rainer Beck zumindest eine Saison in der Oberliga noch die Fäden in der Hand behalten will, um dann mit dem allseits erhofften Wiederaufstieg in die Zweite Liga die LES-Gesellschaft zu erweitern. Das wäre eine ganz andere psychologische Plattform. Die Oberliga, heißt es, läßt sich ohne neue Schulden. ja sogar mit einem leichten Gewinn meistern. Ob die Fans weiterhin massenhaft ins EVL-Stadion strömen, ist nicht zuletzt eine Frage, wie der Start am 25. August gegen Schönheide gelingt. /hs