Stefan Endraß Geschfätsführer der LES GmbH - Zu spät gehandelt?
Landshut (14.12.2016) Heute, Mittwoch, wird ab 18.30 Uhr im Rathausprunksaal die offizielle Eröffnung des ersten Bauabschnitts beim neuen STADTmseum mit Festreden und einer ersten Besichtigung des Museum im ehemaligen Franziskanerkloster groß gefeiert. Es ist quasi der letzte große öffentliche Termin des amtierenden Oberbürgermeisters Hans Rampf.
Um 18 Uhr bereits beginnt die Jahreshauptversammlung des Verkehrsvereins in der "Goldenen Sonne". Auch das wird spannend obwohl keine Neuwahlen anstehen, denn die Landshuter Tourismus-Förderung bzw. PR dafür will ja der künftige Rathauschef Alexander Putz mit zur "Chefsache" machen.
Ein Aushängeschild der Stadt, inclusive der ehemaligen Eishockey-Stars wie Erich Kühnhackl oder Alois Schloder, ist seit Jahrzehnten der professionelle Eishockeysport. Der ist seit Jahren im Sinkflut und heute droht mit der anscheinend unvermeidlichen Insolvenz das vorläufige Ende des Profisports in der Oberliga (derzeit Rang 7). Oberbürgermeister Hans Rampf konnte am Dienstagabend am Rande einer Veranstaltung in der Alten Kaserne keine Entwarnung geben. Rampf war ja vor der Übernahme durch Rainer Beck selbst Mitgesellschafter des Eishockeysports.
Die Stadt hat am Freitagabend in nichtöffentlicher Sitzung des Stadtrats dem Verzicht auf 80 Prozent der Pachtschulden (90.000 Euro) bei einigen wenigen Gegenstimmen (darunter Stadtrat Dr. Thomas Hasllinger) zähneknirschend zugestimmt. Gleiches müss(t)en ca. 40 weitere Gläubiger tun. Der Schuldenberg der LES GmbH beträgt knapp 600.000 Euro. Heute soll die Entscheidung beim Gang zum Amtsrichter fallen: Insolvenz ja oder nein. - Tendenz Insolvenz? Da ergit sich vorläufig die Frage, ob Geschäftsführer Endraß schon bei seinem Vertragsabschluss (in der Nachfolge von Donbeck) über die misslichen finanziellen Verhältnisse bei seinem Arbeitgeber (LES GmbH) Bescheid wusste und warum er nicht früher Alarm geschlagen hat?
Im Insolvenz-Fall ist mit dem Profisport in der Oberliga nach der Hauptrunde (Mitte Januar) Schluss. Danach kann sich der EVL-Stammverein in der Bezirksliga anmelden und ausschließlich mit Eigengewächsen einen Neustart beginnen. Das bedeutet für alle jetzigen Profi-Cracks, dass sie sich neue Vereine suchen müssen. Der Trainer ebenso und auch die professionelle Geschäftsführung ist danach nicht mehr zu halten. Das schaut nicht nach einer frohen Weihnachtszeit aus. Noch vor wenigen Wochen hat Geschäftsführer Stefan Endraß (34), ein gelernter Banker, wortreich beschwichtigt als ein Eishockemagazin von drückenden Schulden (150.000 Euro) bei der LES GmbH berichtete. Jetzt ist die Überschuldung (580.000 €) und Zahlungsunfähigkeit Fakt.
Am Freitagabend steht für das Englbrecht-Team das Spiel beim Spitzenreiter, den Selber Wölfen, an. Am Sonntag (18 Uhr) ist Tabellennachbar Höchstadt (8.) zu Gast im Landshuter Eisstadion.