Der ADAC hat der Stadt Landshut heute sehr erfreuliche Nachrichten überbracht: Beim europaweiten ADAC-Tunneltest 2015 glänzt der Josef Deimer-Tunnel mit Bestnoten. Ob Sicherheitsstandards, Videoüberwachung, Verkehrfunk-Empfang, Beleuchtung oder Brandschutz - der "Landshuter Autoröhre" stellten die ADAC-Experten mit dem Prädikat "sehr gut" ein Musterzeugnis aus.
Nachfolgend die Pressemitteilung des ADAC Südbayern: Gute Noten gab es unter anderem für die lückenlose Videoüberwachung, den durchgehenden Empfang des Verkehrsfunks, im Bedarfsfall kann die Tunnelleitzentrale sogar Meldungen einspeisen, für die Pannenbuchten im Abstand von maximal 670 Metern, die optimale Beleuchtung und Belüftung, sowie die Ampeln und Schranken vor den Portalen zur Sperrung der Röhre.
Nicht umsonst nahm der Automobilclub den Landshuter Tunnel in sein Testprogramm auf: Mit durchschnittlich 12 030 Fahrzeugen pro Tag ist das 1999 eröffnete und 1470 Meter lange Bauwerk einer starken Verkehrsbelastung und einem hohen Risikopotenzial ausgesetzt.
Hohe Sicherheitsstandards
Lob gab es vor allem für den Brandschutz: Eine Meldeanlage aktiviert im Gefahrenfall automatisch die Lüftung sowie die Tunnelsperrung und alarmiert sofort die Feuerwehr. Das Lüftungssystem saugt den Qualm bei Rauchentwicklung sofort ab, sodass man sicher über die gut gekennzeichneten Notausgänge an die Oberfläche gelangt. Die Türen der Fluchtwege sind feuerbeständig und undurchlässig für Rauch.
Überzeugt hat die Tester auch die 24- Stunden-Besetzung der Tunnelleitzentrale durch geschultes Personal sowie die regelmäßigen Notfallübungen. Einzige Beanstandung beim positiven Gesamtergebnis war der bis auf die Wochenenden tägliche Stau.
Bestes Ergebnis aller Zeiten
20 Röhren in fünf europäischen Ländern untersuchte der ADAC im Rahmen des Tunneltests 2015. Erfreulich: Nicht einmal mussten die Experten die rote Karte ziehen. 14 Mal vergaben die Experten die Note „sehr gut“, sechs Mal die Note „gut“. Damit lieferte der ADAC Tunneltest das beste Ergebnis seiner Geschichte.
Als Klassenbester platzierte sich der deutsche Tunnel Berg Bock auf der A 71 (Erfurt – Schweinfurt) bei Suhl. Nahezu gleichauf mit ebenfalls sehr guten Ergebnissen in allen Kategorien liegen in Deutschland die Tunnel Rennsteig (A 71 bei Zella-Mehlis) und Jagdberg (A 4 bei Jena), sowie in Österreich der Roppener Tunnel (A 12 bei Imst). Die wenigsten Punkte im Test, dabei aber immer noch die Note „gut“, erzielte der Schweizer Gotthard-Tunnel auf der A 2 (Basel – Chiasso). Größtes Manko des mit fast 17 Kilometern längsten Tunnels im Test: Es gibt nur eine Röhre, die im Gegenverkehr betrieben wird. Ein großer Lkw-Anteil bei einer Verkehrsbelastung von rund 17 500 Fahrzeugen pro Tag und die langen Steigungen vor dem Tunnel tragen zu einem potenziell hohen Risiko bei.
EU-Richtlinie zeigt Wirkung
Die Inspektion der 20 Tunnel fand zwischen 5. Februar und 6. März 2015 statt. Bewertungsgrundlage war eine Checkliste, die sich unter anderem an den hohen Maßstäben der Regelwerke für Straßentunnel in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich sowie an der EU-Richtlinie über Mindestanforderungen für die Sicherheit von Tunneln im transeuropäischen Straßennetz orientiert. Diese Richtlinie war 2004 vom Europäischen Parlament verabschiedet worden und gilt für alle Tunnel ab 500 Metern Länge. Jede neu gebaute Röhre musste die Anforderungen ab diesem Datum erfüllen, bestehende Bauwerke mussten bis April 2014 nachgerüstet werden.
Länder mit sehr vielen Röhren haben noch bis 2019 Zeit. Alle Informationen zum ADAC Tunneltest hat der Automobilclub im Internet unter Opens external link in new windowwww.adac.de/test zusammengestellt.