Die hohe Zahl der Langzeitarbeitslosen bereitet Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit. Kopfzerbrechen.
Im Juli ist die Zahl der bei der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen gemeldeten Arbeitslosen um 27 auf 7.436 Personen angestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt unverändert drei Prozent. Sie ist damit so hoch wie im Vorjahresmonat. „Bemerkenswert ist, dass insbesondere die Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahre um über 18 Prozent angestiegen ist. Dies ist überwiegend auf die Beendigung von Schul- und Ausbildungsverhältnissen zurückzuführen“, so Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen.
Im Berichtsmonat meldeten sich 468 Männer und Frauen nach Beendigung einer Ausbildung oder Qualifizierung bei der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen arbeitslos. Das waren 115 mehr als Vormonat, erfreulicherweise aber auch 44 weniger als im Vorjahresmonat.
Aufgrund der nach wie vor starken Arbeitskräftenachfrage werden diese jungen, gut ausgebilde- ten Fachkräfte in den nächsten Monaten, insbesondere nach der Ferien- bzw. Urlaubszeit, ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden können, ist sich Maria Amtmann sicher.
Diese Personengruppe ist in der Regel nur kurz arbeitslos. Allerdings gibt es auch die Personengruppe der Langzeitarbeitslosen, die schon länger als ein Jahr arbeitslos sind.
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen gibt es derzeit 2.087 Langzeitarbeitslose.Das sind 28,1 Prozent aller Arbeitslosen. „Das macht mir wirklich Kopfzerbrechen. Hier müssen wir in der Agentur und in den Jobcentern gegensteuern. Diesen Personen werden wir daher in der nächsten Zeit besondere Aufmerksamkeit schenken. Wir müssen hier Perspektiven für Langzeitarbeitslose schaffen. Daher startet im Sommer ein Bundesprogramm, finanziert aus dem Europäischen Sozialfonds, für das alle Jobcenter im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen Plätze bekommen haben“, so Amtmann weiter. Es werden hohe Lohnkostenzuschüsse an Arbeitgeber gewährt und ein Coaching nach der Arbeitsaufnahme angeboten.
„Als weitere Aufgabe im zweiten Halbjahr haben wir uns eine Qualifizierungsoffensive vorgenommen. Wir möchten verstärkt Umschulungen in Mangelberufe und mit Blick auf Betriebsansiedlungen durchführen“, so Amtmann. Insbesondere Arbeitslose mit Zielberufen, in denen wenig Arbeitskräftebedarf besteht bzw. viele Arbeitslose konkurrieren, sollen hier angesprochen werden, im Sinne einer Umorientierung in bedarfsgerechte Branchen und Berufe.
Der Arbeitskräftebedarf ist weiterhin ungebrochen und liegt mit neun Prozent über dem Wert des Vorjahres. Aktuell sind 2.535 Arbeitsstellen gemeldet. Allein im Juli wurden der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen 820 Arbeitsstellen neu gemeldet.
Hoher Arbeitskräftebedarf besteht mit 347 gemeldeten Stellen im Bereich Handel, mit 227 Stellen im verarbeitenden Gewerbe, mit 299 Stellen im Gesundheits- und Sozialwesen sowie mit 204 Stellen im Baugewerbe. Im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung waren im Juli 2015 fast 800 offene Stellen gemeldet.
Der Arbeitsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten:
In der Stadt Landshut errechnete sich im Juli 2015 eine Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent. Sie ist damit im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkt gestiegen. Im Juli des Vorjahres betrug sie auch 4,8 Prozent. Insgesamt waren 1.782 Landshuter im Juli 2015 auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 21 Personen mehr als im Juni 2015. - Bei den Arbeitsvermittlern im Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Landshut meldeten die Unternehmen im Stadtgebiet 219 neu zu besetzende Arbeitsangebote. Das waren 14 weniger als im Juli letzten Jahres. Damit befanden sich im Juli 618 offene Arbeitsangebote aus der Stadt Landshut im Stellenpool der Agentur für Arbeit in Landshut.
Im Landkreis Landshut beträgt die Arbneitslosenquote im Juli 2015 2,5 Prozent. Insgesamt waren im Juli 2015 mit 2.187 Männer und Frauen, 7 Personen weniger als im Vormonat auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. 477 Personen konnten im Juli 2015 ihre Arbeitslosigkeit beenden, das waren 45 weniger als im Vorjahresmonat. 193 haben eine Erwerbstätigkeit aufgenommen ( - 6 Prozent zu Vorjahr). - Beim Arbeitgeberservice gingen aus dem Landkreis Landshut im Juli 2015 202 Meldungen über neu zu besetzende Arbeitsstellen ein. Insgesamt befanden sich in diesem Monat damit 663 Arbeitsangebote aus dem Landkreis Landshut im Stellenpool des Arbeitgeberservice.
Im Landkreis Rottal-Inn ist die Arbeitslosenquote von Juni 2015 auf Juli 2015 um 0,1 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent angestiegen. Im Vorjahresmonat betrug sie auch 3,1 Prozent. Insgesamt waren im Juli 2015 2.002 Rottaler auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 32 Personen mehr als im Juni 2015 und 8 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unternehmen aus dem Landkreis Rottal-Inn meldeten der Agentur für Arbeit im Juli 2015 235 neu zu besetzende Arbeitsstellen. Insgesamt befanden sich damit 670 Arbeitsangebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit Pfarrkirchen.
Im Landkreis Dingolfing-Landau blieb die Arbeitslosenquote im Juli 2015 mit 2,5 Prozent konstant und sie ist damit so hoch wie im Vorjahresmonat. Insgesamt waren im Juli 2015 1.465 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 19 weniger als im Juni 2015. 415 Personen meldeten sich im Juli 2015 neu arbeitslos, dies sind drei mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. 429 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das waren 30 oder 7,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 196 haben eine Erwerbstätigkeit (+11% im Vorjahresvergleich) aufgenommen. - Die Unternehmen der Region informierten den Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Dingolfing-Landau im Juli 2015 164 neu zu besetzende Arbeitsstellen. Damit befanden sich im Juli 584 offene Arbeitsangebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit Dingolfing-Landau. Das waren 122 oder 26,4 Prozent mehr als im Juli 2014.