Das Handelsblatt hat schon vor Wochen über diverse Kaufinteressenten berichtet und dabei auch den Verlag Landshuter Zeitung/Straubinger Tagblatt genannt. Wir haben dieses Thema erstmals am 28. April behandelt. Jetzt hat der Straubinger Verleger Prof. Dr. Martin Balle tatsächlich in einem Rundfunkbeitrag sein Interesse am Kauf der Münchner Abendzeitung bestätigt. Er will ein Kaufangebot abgeben.
Schon nächste Woche soll die Entscheidung fallen, wer zum Zug kommt, heißt es aus dem Büro des Insolvenzverwalters. Neben Dr. Balle ist auch der Münchner Verleger Dr. Dirk Ippen (tz/Merkurgruppe) am Kauf des Münchner Konkurrenzblattes besonders interessiert.
Dr. Balle hat ehemals bei der Abendzeitung ein journalistisches Praktikum absolviert. Laut BR will er aus dem Boulevardblatt mit derzeit 90 Mitarbeitern ein "liebevolles Boulevard-Heimatblatt" machen, wie es in einer Pressemitteilung des Mediendienstes kress.de heißt, mit vielen Veranstaltungstips zum Wochenende, und einer stärkeren Ausrichtung auf Familien. Eine "dienende Funktion" soll die zuletzt arg geschrumpfte Boulevardzeitung (kostet jetzt l.- €), die vorzugsweise an Kiosken und per stummen Verkäufern an den Mann und die Frau gebracht wird, vorzugsweise bekommen. Freilich sei nicht die komplette Übernahme des bisherigen AZ-Teams geplant. Balle strebt mit der AZ auch nicht sofort einen Gewinn an. Der Straubinger Verleger will die "AZ" jedoch auch finanziell "heilen". /hs