An den meisten Polizeidienststellen in Bayern fehlt es an Ruheräumen, in denen sich schichtdienstleistende Polizisten nach oder zwischen den anstrengenden Schichten erholen können. „Es ist mit Pflicht des Staates zur Fürsorge nicht vereinbar."
"Gerade auch Pendler, die nach dem Schichtdienst eine weite Fahrt zu ihrem Wohnort zurücklegen müssen, müssen sich vorher vernünftig erholen können", sagt der Vorsitzende der Freien Wähler im Bayerischen Landtag, Hubert Aiwanger.
Gerade in ländlichen Regionen wie Niederbayern oder der Oberpfalz seien überdurchschnittlich viele Pendler betroffen. Die Umsetzung der umstrittenen EU-Dienstzeitvorschrift mit längeren Ruhephasen zwischen den Schichten könnte sich sogar weiter negativ auswirken. Die Polizisten im Schichtdienst wären dann noch länger an der Dienststelle, oft 48 Stunden und mehr, ohne sich entsprechend erholen zu können. Und gerade für Pendler mit weiter Anreise mache es keinen Sinn, zwischen den Schichten nach Hause zu fahren. Politisch zuständig für die dringend notwendige Verbesserung sei Finanzminister Söder als „Beamtenminister", betont Aiwanger. Und fügt abschließend hinzu: „Momentan wird viel Aufsehen um die Behördenverlagerung aufs Land gemacht. Wichtiger ist, die bestehenden Systeme zu verbessern. Die Polizei wurde bezüglich ihrer Unterkünfte in den letzten Jahren sehr stiefmütterlich behandelt."