Schlafstörungen gelten heute als eine Volkskrankheit. Mit Schlaftabletten und Alkohol lässt sich der verloren gegangene Schlaf nicht wieder zurückgewinnen. Die Schlafmedizin kennt 88 sehr unterschiedliche Schlafstörungen. Zu diesem Thema veranstalten, am 15. Juni die der Arbeitsgemeinschaft Niederbayerischer Selbsthilfegruppen (ANS) in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Schlafapnoe und Schlafstörungen Deutschland (BSD) e.V. von 9 bis 16 Uhr bei freiem Eintritt eine Vortragstag in den Bernlochnersälen.
Am weitesten verbreitet ist das Phänomen des krankhaften Schnarchens, des Schlafapnoe-Syndroms. Sechs bis acht Prozent der Deutschen leiden darunter. Dabei kollabiert beim Schlafen die Muskulatur der Atemwege und verhindert mehrfach während der Nacht für jeweils bis zu einer Minute das Atmen.
Die Folgen sind übel, vor allem auch deshalb, weil die Krankheit keine Schmerzen verursacht. Der Schlaf ist nicht mehr tief und ausgewogen. Blutdruck und Herztätigkeit sinken in der Nacht nicht mehr ab. Der Organismus regeneriert sich nicht mehr. Die möglichen Folgen: ein Schlaganfall, ein Herzinfarkt aus heiterem Himmel. Weiter Diabetes, Impotenz und sehr wahrscheinlich auch Demenz.
Wer an einer unbehandelten Schlafapnoe leidet ist morgens müde, fühlt sich kaputt und läuft Gefahr, tagsüber plötzlich für Sekunden einzuschlafen. Sekundenschlaf bezeichnet man dieses Phänomen und am Steuer eines LKWs, eines Buses oder jedes Kraftfahrzeugs bedeuten diese nur Sekunden dauernden Nickerchen am Steuer den Tod.
Eine Schlafapnoe zu diagnostizieren und zu behandeln ist heute kein Problem mehr. Dies ist eine der bedeutsamsten präventiven Maßnahmen. Die Schlaflabore in Deutschland haben keinen Mangel an Patienten. Die Wartezeiten betragen oft fast ein Jahr. Und es gibt immer mehr Neupatienten. Schlafapnoe kann man nicht mehr als Exotenkrankheit bezeichnen, sondern es ist ein echtes Volksleiden. Freilich kostet dies Geld, erspart aber dafür in den kommenden Jahren ein Vermögen an Folgekosten. Unverständlich ist es deshalb, dass manche Krankenkassen an der Diagnostik und vor allem an einer wirksamen Behandlung unvernünftig sparen.
Ein weiteres oft mit Schlafapnoe verbundenes Krankheitsbild sind die unruhigen Beine, das Restless-Legs-Syndrom, das ebenfalls den erholsamen Schlaf zunichtemacht.
Es ist eine Erkrankung der unruhigen, ruhe- oder rastlosen Beine. Für einen Außenstehenden ist es nicht nachvollziehbar, welches Krankheitsbild bzw. welches Leiden sich hinter dieser Bezeichnung verbirgt. Die Beschwerden treten dann auf, wenn der Körper zur Ruhe kommt. In der Regel ist dies am Abend und in der Nacht, wenn ein Ziehen, Reißen oder auch Kribbeln in den Beinen sich bemerkbar macht. Von den RLS-Patienten werden diese Beschwerden und Miss Empfindungen meist recht unterschiedlich beschrieben.
Sie können einseitig, beidseitig oder auch abwechselnd auf der einen oder anderen Seite auftreten. Neben den Beinen können auch die Arme oder auch selten die Brustwand betroffen sein. Die unwillkürlichen Zuckungen können alle 20 bis 40 Sekunden auftreten. Da das vor allem im Schlaf passiert, wissen die Betroffenen oft gar nichts davon. Jede Zuckung führt aber zu einer kleinen Weckreaktion, die den Schlaf stört
Ziel der Veranstaltung:
Die Krankheitsbilder Schlafapnoe und Rest less legs mit ihren Nebenkrankheiten (z. B. Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall) sollen durch die Veranstaltung in Landshut und Umgebung, sowie im niederbayerischen Raum den Betroffenen näher gebracht werden.