Gemeinsam mit dem Ärzte- und Pflegeteam der Altersheilkunde kümmern sich Chefarzt Privatdozent Dr. Klaus Lerch und Oberärztin Dr. Elisabeth Schüler-Karpf um die Sturzpatienten im Klinikum.
Landshut (19.02.2016) - Franz Hirler ist 73 Jahre alt. Als er nachts aus dem Bett steigt und etwas trinken will, stürzt er und bricht sich den Oberschenkel. Geschichten wie diese sind der Orthopädin und Oberärztin Dr. Elisabeth Schüler-Karpf bestens bekannt.
Gemeinsam mit der Klinik für Altersheilkunde und Frührehabilitation unter der Leitung von Chefärztin Dr. Antonia Kostaki-Hechtel und dem Leiter des Traumazentrums Privatdozent Dr. Klaus Lerch, werden solche Patienten im Alterstraumatologischen Zentrum im Klinikum Landshut behandelt.
Das Zentrum ist eines von dreißig Zentren in ganz Deutschland und die erste zertifizierte Spezialeinheit in Niederbayern. Das Pflege- und Ärzteteam ist auf die Behandlung von älteren Patienten, die gestürzt sind, spezialisiert. Pro Jahr erleiden über 140.000 Patienten über 65 Jahren einen Oberschenkelbruch. Im ersten Jahr nach dem Bruch des Oberschenkels liegt die Sterblichkeit der Patienten bei rund 25 Prozent. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber das sogenannte AltersTrauma-Register DGU zum 1.1.2016 eingeführt, welches die unfallchirurgische Versorgung älterer Menschen nach Oberschenkelbruch stärken soll.
Durch die anonyme Dateneingabe in das Register werden deutschlandweit Behandlungsergebnisse gemessen und verglichen. Das Klinikum Landshut gehört seit der Zertifizierung zur Alterstraumatologischen Zentrum zu den ausgewählten Zentren, die hier einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Versorgung leisten. Verglichen wird z. B. wie lange es gedauert hat, bis nach dem Sturz die Operation erfolgte, wie die Wohnsitutation vor dem Sturz aussah oder wie gut der Patient 120 Tage nach der Operation im Klinikum wieder gehen kann. „Durch den Vergleich dieser Daten finden wir heraus, welche Therapiekonzepte in Zusammenhang mit einem bestimmten Zeitkorridor am erfolgreichsten sind“, so Dr. Schüler-Karpf.
„Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Versorgungsforschung und Qualitätssicherung“, so Chefarzt Lerch. Aufgrund der demographischen Entwicklung rechnen Unfallchirurgen in den nächsten 15 Jahren mit einer Verdopplung bis Verdreifachung von altersbedingten Knochenbrüchen im Krankenhaus.
Hinzu kommen Diagnosen wie Demenz, Verwirrtheitszustände, Diabetes und viele weitere. Durch das Register wird die Möglichkeit geschaffen, Menschen ab dem 70 Lebensjahr mit einer hüftnahen Fraktur die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen.
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