Landshut (2.11.2016) Gewichtsprobleme, innere Unruhe oder Müdigkeit: Die Symptome einer Erkrankung der Schilddrüse sind vielfältig. Fast jeder dritte Deutsche ist betroffen - oftmals werden die Warnsignale jedoch übersehen oder fehlgedeutet. Am Samstag, 12. November, will das Schilddrüsenzentrum am Klinikum Landshut über dieses Krankheitsbild aufklären. Das Motto von 10 bis 12.45 Uhr: "Sie fragen - wir antworten!"
Eine jährliche Untersuchung der "Schaltzentrale am Hals": Das empfehlen die Experten des Schilddrüsenzentrums am Klinikum Landshut. "Bei vielen Betroffenen treten die Symptome schleichend auf. Daher wird die Krankheit oft erst spät erkannt - eine frühzeitige Behandlung verzögert sich", erklärt Dr. Bernhard Scher, Leiter des Schilddrüsenzentrums. Umso wichtiger sei es, regelmäßig zum Schilddrüsen-Check up zu gehen. Dabei wird überprüft, ob eine Vergrößerung, eine Über- und Unterfunktionen, Knoten, Entzündungen, selten auch Krebs vorliegen. Beim 4. Schilddrüsentag im Klinikum Landshut können sich Betroffene und Interessierte umfassend über die verschiedenen Diagnose- und Therapieansätze bei Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenerkrankungen informieren. Am Samstag, 12. November, referieren fünf Spezialisten, zum Schluss stehen die Ärzte in einem interdisziplinären Expertenforum für alle Fragen rund um die Schilddrüse zur Verfügung. Beginn ist um 10 Uhr in der Glasdachhalle des Klinikums. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Im ersten Vortrag zeigt Chefarzt Prof. Dr. Dr. Matthias Dollinger auf, was man bei der Ernährung, im Umgang mit Medikamenten und hinsichtlich Folgeerkrankungen als Schilddrüsenpatient beachten muss. "Heiße und kalte Knoten: Wann muss behandelt werden?": Diesem Thema widmet sich danach Prof. Dr. Walter Koch aus Straubing. Chefarzt Dr. Bernhard Scher wird außerdem eine Besonderheit des Landshuter Schilddrüsenzentrums vorstellen: die Radiojodtherapie, mit der heiße Knoten behandelt werden können. Knochenschmerzen, depressive Verstimmungen und Nierensteine - was das mit der Nebenschilddrüse zu tun hat, erläutert Oberärztin Dr. Anna Eder. Sie führt am Klinikum gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Florian Löhe die Schilddrüsenoperationen auf höchstem Niveau durch und informiert über die Diagnose und Therapie der Nebenschilddrüse. Der letzte Vortrag widmet sich in diesem Jahr der Frage, wie sich eine Schilddrüsenerkrankung auf die Augen auswirken kann. Der Landshuter Augenarzt Dr. Ian Ugi erklärt, welche Symptome es gibt und wie diese behandelt werden können.
Im Schilddrüsenzentrum am Klinikum Landshut haben sich Spezialisten aus den verschiedenen Fachrichtungen zusammengeschlossen. Als eines der wenigen Zentren in Deutschland führen die Experten die Radiojodtherapie durch. Dies ist in der Regel Universitätskliniken vorbehalten. Zu den Schwerpunkten gehört u. a. die Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion und -überfunktion, Morbus Basedow, Hashimoto Thyreoiditis, Schilddrüsenkrebs, Erkrankungen der Nebenschilddrüse und die schonende Schilddrüsenchirurgie, auch minimal-invasiv.
Das Programm beim Schilddrüsentag im Überblick:
10 bis 10.05 Uhr: Begrüßung und Moderation, Dr. Bernhard Scher
10.05 bis 10.35 Uhr: "Was muss ich als Schilddrüsenpatient beachten? Ernährung - Medikamente - Folgeerkrankungen", Prof. Dr. Dr. Matthias Dollinger
10.40 bis 11.10 Uhr: "Heiße und kalte Knoten: Wann muss behandelt werden?", Prof. Dr. Walter Koch
11.10 bis 11.25 Uhr: "Die Radiojodtherapie bei heißen Knoten", Dr. Bernhard Scher
11.25 bis 11.55 Uhr: "Knochenschmerzen, depressive Verstimmung, Nierensteine - Was hat das mit der Nebenschilddrüse zu tun?", Dr. Anna Eder
12 bis 12.20 Uhr: "Wie kann sich eine Schilddrüsenerkrankung auf die Augen auswirken - Endokrine Orbitopathie", Dr. Ian Ugi
12.20 bis 12.45 Uhr: Interdisziplinäres Expertenforum mit Dr. Bernhard Scher, Dr. Anna Eder, Prof. Matthias Dollinger, Prof. Dr. Koch, Dr. Ian Ugi. Sie fragen - wir antworten
Mehr Informationen erhalten Sie hier: Schilddrüsentag im Klinikum Landshut
Im Bild oben: Das Team des Landshuter Schilddrüsenzentrum von links: Prof. Dr. Dr. h.c. Florian Löhe, Dr. Hans-Joachim Wypior, Dr. Ali Namazian, Dr. Anna Eder, Prof. Dr. Dr. Matthias Dollinger, Barbara Kempf und Dr. Bernhard Scher. Foto: Klinikum Landshut