Die Therapebegleithunde mit ihren Frauchen und LAKUMED-Partnern. v. l.: Jakob Fuchs, Manuela Sandl, Bella Gottswinter mit Rubi, Gabi Brugger mit Bonnie, Gitta Brandhuber, Dr. Andrej Matej, Monika Denk mit Curry, Matthias Walk und Cornelia Bachmaier mit Merlin. - Foto: W. Götz
Landshut – gw (12.09.2023) Wie lässt sich das Wohlbefinden von Patienten auf der Palliativstation des Achdorfer LAKUMED-Krankenhauses verbessern? Bei der Antwort auf diese Frage kam die Klinik sprichwörtlich auf den Hund. In einer Kooperation mit den Johannitern besuchen nun Therapiebegleithunde die Patienten. Nach einer Testphase gehören nun die vierbeinigen Besucher zum festen Bestandteil auf der Palliativstation.
Wie Jakob Fuchs, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der LAKUMED-Kliniken, hält dies für eine tolle Idee. Schon seit langem ist bekannt, dass Hunde einen hervorragenden Beitrag zum Wohlergehen der Patienten leisten. Das war auch der Wunsch von Dr. Andrej Matej, dem ärztlichen Leiter der Palliativstation: „Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Therapiebegleithunde das Wohlbefinden steigern und zur Schmerzreduktion beitragen.“
Der Kontakt zu den Therapiebegleithunden und den Johannitern entstand durch die Weihnachtstrucker, so die fachliche Pflegeleiterin auf der Palliativstation, Manuela Sandl. Auf eine Nachfrage von ihr hieß es: „Ja wir haben Therapiebegleithunde, wann machen wir einen Termin?“ So unkompliziert begann die Zusammenarbeit mit einer Testphase im Mai. „Das kam bei den Patienten richtig gut an. Manuela Seidl erinnert sich immer nach an die freudigen Augen, wenn die Hunde zu Besuch kommen.“
Was Rettungs- und Therapiebegleithunde anbelangt, stellen die Landshuter Johanniter einen Leuchtturm in Bayern dar, so Johanniter-Pressesprecher Matthias Walk. „Das alles beruht auf ehrenamtlichen Engagement, das durch Spenden finanziert wird. Schon seit 2006 sind die Landshuter Johanniter mit ihren Hunden fester Bestandteil bei Besuchen in Seniorenheimen und Schulen und haben festgestellt, die Sache ist ein großer Erfolg.
Cornelia Bachmaier, Teamleitung der Hundeführer am Krankenhaus Landshut-Achdorf, mit ihrem Hund Merlin zu Besuch auf der Palliativstation. - Foto: Daniela Lohmayer
Die Ausbildung dauert für den Therapiebegleithund bzw. für dessen Frauchen oder Herrchen ein Jahr und beginnt mit einem Wesenstest, ob der Hund Spaß daran hat. Dann beginnt in den Vorlesungen der schwierige Stoff mit Verwaltungsmodulen, Ergotherapie und natürlich den Hund kennenzulernen und zu lesen. Anschließend folgen die ersten fünf Hospitzeinsätze, eine schriftliche Abschlussprüfung, eine Supervision, fünf weitere Probeeinsätze und die praktische Abschlussprüfung.
Die Johanniter verfügen derzeit über 33 Hunde und 30 Hundeführer die 27 Einrichtungen besuchen. Dazu zählen Waldkindergärten, Schulkinder, Seniorenheime, Psychologische Einzelbetreuungen und nun einmal wöchentlich das Achdorfer LAKUMED-Haus. Zwischenzeitlich wird das Angebot auch auf die Geriatrische Klinik in Rottenburg ausgeweitet.
Jeder Besuch der Therapiebegleithunde gestaltet sich ganz individuell, da immer speziell auf die Bedürfnisse der Patienten eingegangen werden muss. „Das alles kann man mit keinem Geld der Welt bezahlen“, fasst Matthias Walk die Einsätze zusammen, „wenn man sieht, wie froh die Patienten sind.“
Die Schmerzablenkung durch Therapiebegleithunde ist medizinisch nachgewiesen, so Dr. Andrej Matej und die Fachbereichsleiterin der Johanniter für Hunde im Therapieeinsatz, Gitta Brandhuber, ergänzt den positiven Effekt auch Wachkomapatienten. Der Einsatz der Hunde dauert pro LAKUMED-Besuch maximal 45 Minuten. Den auch für sie ist der Einsatz anstrengen und sie dürfen dabei nicht überfordert werden und dabei gilt immer: „Sind wir gut drauf, ist der Hund auch gut drauf“.
Derzeit sind es zwei Goldendoodle medium, ein Rumänischer Straßenmischling und ein Mischling aus Riesenschnauzer und Königspudel bei LAKUMED im Einsatz.