Die nächste Vortragsveranstaltung des Landshuter Freundes- kreises ist am Montag, 17. September, um 19 Uhr 30 im Ge- meindehaus der Erlöserkirche in Landshut, Konrad-Adenau- er-Str. 14. Pfarrer Dr. Matthias Flothow (Foto) bietet einen Blick in die Geschichte Bayerns an unter dem Titel: Warum heißt Karl „der Große"? - 800 n.Chr. wurde Karl der Große in Rom zum Kaiser gekrönt. Damit ist landläufig auch eine Wende gegeben. Nach der Antike mit der „spätrömischen Dekadenz" und der Völ- kerwanderung beginnt jetzt das Mittelalter.
Und dieses Mittelalter ist beherrscht von großen deutschen Königen bis dann die nächste Schwelle, die Renaissance und Reformation erreicht ist. Heißt er als Beginn dieser Kette von Herrschern „der Große"? Er hat machtpolitisch mit seinen Eroberungen ein Gebilde zusammengefasst, das wir heute immer noch ungefähr als Europa bezeichnen. Er hat bildungspolitisch einen gewaltigen Anschub in seine Länder gebracht, auf dem die Kultur des Mittelalters aufbaut. Von dem Menschen Karl erfahren wir erstaunlich viel. Von seinem Körperbau, seiner Stimme, seinen Gewohnheiten. Nicht viel Verschiedenes, aber liebend gerne rohes Fleisch kam auf den Tisch der Familie. Und er hatte gerne seine Familie, vor allem die Töchter bei sich.
Wenn man aus dem Zusammenhang der bayerischen Geschichte auf Karl sieht, dann haben die bayerischen Geschichtsschreiber zu verschiedenen Zeiten Karl in ihre Sichtweisen eingepasst. Das reicht von der Figur an der Münchener Michaelskirche bis zum „Karl, genannt der Große" und zu „karolingischem Imperialismus", mit dem Michael Doeberl sein politisches Wirken beschreibt. Pfarrer Dr. Matthias Flothow hat neben dem Theologiestudium Studien in Gesellschaftswissenschaft und Geschichte gemacht. Seine Geschichte der Evangelischen in Landshut erschien zum 800. Landshuter Stadtjubiläum. Zu diesem Einblick in die bayerische Geschichte ergeht herzliche Einladung. Die Veranstaltungen des Landshuter Freundeskreises sind für jedermann offen.