Landshut (15.09.2016) Erstmals stellen mit Aylin Neuhofer und Katrin Savvulidi zwei junge Künstlerinnen aus der Akademie der Bildenden Künste in München in der historischen Rochuskapelle aus. Die Kunststudentinnen besuchen die Klasse „Freie Kunst“ von Jorinde Voigt. Ihre Gemeinschaftsausstellung „Next LeveLove - Die Wahrheit die ich denke“ wurde im Rahmen der Landshuter Kunstnacht eröffnet.
Die Rochuskapelle versteht sich als Interkultureller Ort der Begegnung, Brücke zwischen Heimaten, Kunst und Menschen. Die Ausstellung nähert sich dem Thema der Integration und Transformation verschiedener Traditionen und Kulturen auf eine ganz besondere und charmante Art. Bayrische, türkische, griechische und russische Wurzeln verbinden sich in dem Projekt miteinander und mit jahrhundertelang gewachsener Tradition aus dem Bayrischen Wald.
Fünf Wochen haben Aylin Neuhofer und Katrin Savvulidi für das Ausstellungsprojekt gemeinsam in dem 600-jährigen denkmalgeschützten Schießl-Haus in Kollnburg bei Viechtach verbracht. Fast sechs Jahre lang ist das alte "Schießl-Haus" nach dem Tod seiner letzten Bewohnerin Theres Schießl leer gestanden. Es ist alles so geblieben wie zu ihren Lebzeiten. Mit den Kunststudentinnen Katrin Savvulidi und Aylin Neuhofer zog vorübergehend wieder neues Leben in das denkmalgeschützte Handwerkerhaus ein.
Das Anwesen hatte der international bekannte Künstler und Verleger Thomas Niggl aus Feldafing im Frühjahr 2011 erworben, um daraus mit sensiblen Bausubstanz erhaltenden Instandsetzungsmaßnahmen ein Künstlerhaus und eine Künstler-Residence mit Atelier entstehen zu lassen. Eine Residence erlaubt es Künstlern unterschiedlicher Fachrichtungen, ihre kreativen Tätigkeiten ohne unmittelbaren Einsatz eigener finanzieller Mittel auch außerhalb ihres Kulturkreises auszuüben.
Die beiden befreundeten Künstlerinnen lebten im Sommer in dem Haus, um inmitten des geschichtsträchtigen Ambientes fernab von Großstadthektik in einer wechselseitig bereichernden und bestärkenden Schaffensatmosphäre große oder kleinere gemeinsame Kunstwerke zu entwickeln - mit dem Ziel der Synthese, Transformation ja der Fusion und der Verwirklichung von Utopia.
Die besondere Atmosphäre des Hauses mit all den Hinterlassenschaften der letzten Bewohnerin hat dem Kunstprojekt eine neue Ausrichtung gegeben. Der Plan einer gezeichneten Installation von Bildern, die zueinander und ineinander einen Raum der Begegnung kreieren, transformierte sich, ja fusionierte in ein anderes Projekt – nämlich der Annäherung an das Thema Transformation von abgelebtem Leben und Neubeginn. Es ist gewissermaßen auch ein Andenken an die Lebensart von Theres Schließl, die in der Ausstellung zelebriert wird – aus einer ganz neuen Perspektive in einem neuen Arrangement.
Die Ausstellung ist bis 8.10. von Montag bis Samstag von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, für Gruppen nach Anmeldung auch zu anderen Zeiten - Tel. 0871-31947480.