Landshut (22.09.2016) Willy Kittel ist dafür bekannt, seine Fotografien mithilfe einer Glasscheibe so zu verfremden, dass sie wie Ölgemälde aussehen. Mit seinen impressionistisch anmutenden Blumenmotiven hat Kittel 2011 im Röcklturm seine ungewöhnliche „Fotografische Malerei“ das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert.
Nun hat Kittel bekannte und weniger bekannte Stadtmotive und Ansichten aus teils ungewöhnlichen Perspektiven fotografiert.
Durch sein spezielles zweites Ablichtungsverfahren belebt er die Motive ganz neu. Kittels fotografische Streifzüge führten ihn durch die Hinterhöfe hinauf auf die Dächer der Altstadt und auf Schleichwegen hoch zur Trausnitz. Neben Bildern von der Burg und der Altstadt mit dem geschäftigen Treiben vor den Eisdielen und Marktständen hat Kittel seine Motive auch in der Martinskirche und zwischen den Brücken der Stadt gefunden. Wie immer ist das Ergebnis nicht digital bearbeitet sondern echte „Handarbeit“.
Die spezielle Glasscheibe mit der Kittel arbeitet und die er liebevoll seinen „Augapfel“ nennt, kann aus dem falschen Blickwinkel heraus und durch ungünstigen Lichteinfall die Proportionen der Motive bis ins Unkenntliche verzerren. Deshalb treibt es den Künstler oftmals tagelang ruhelos durch Haus und Garten, bis er den kurzen Moment des „richtigen Lichts“ abpassen kann. Dann geschieht der Zauber und seine Fotografien verwandeln sich wie durch Pinselstriche.
Die Ausstellung „Landshut - anders“ in den italienischen Räumen der Residenz ist noch bis zum 3. Oktober an Samstagen, Sonntagen und dem Feiertag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. - Der Eintritt ist frei.