Landshut (13.02.2017) Am Sonntag, 26. Februar, bei „Mitten ins Herz“ steht Wilhelm Busch auf dem Programm. Die Matinee findet um 11 Uhr im Lesecafé der Stadtbücherei im Salzstadel statt.
Der Schauspieler und Regisseur Heinz Oliver Karbus liest Bekanntes und weniger Bekanntes aus Buschs Werken und der Musiker Martin Kubetz (li. i.B.) setzt mit seinen Eigenkompositionen, die die Lesung umrahmen, das Tüpfelchen aufs „i“.
Karten für 7 Euro sind erhältlich in der Stadtbücherei im Salzstadel und können auch unter Telefon 0871/22878 vorbestellt werden. „Wie wohl ist dem, der dann und wann sich etwas Schönes dichten kann“, das konnte Wilhelm Busch unzweifelhaft: Der große deutsche Humorist und Zeichner erreichte mit seinen volkstümlichen satirischen Bildergeschichten ein großes Publikum und galt schon zu seinen Lebzeiten als „Klassiker des deutschen Humors“.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Geschichten „Max und Moritz“, „Die fromme Helene“, „Plisch und Plum“ und „Hans Huckebein“. Heutzutage gilt er als einer der Pioniere des Comics.
Geboren wurde Wilhelm Busch am 15. April 1832 in Wiedensahl, einem kleinen Ort westlich von Hannover, als ältester Sohn des Dorfkrämers. Er hatte sieben Geschwister und musste mit neun Jahren sein Elternhaus verlassen, da nach der Geburt des jüngsten Bruders der Platz im Haus nicht mehr ausreichte. Sein Onkel, der Pastor Georg Klein, nahm ihn auf und kümmerte sich auch um seine Ausbildung, indem er ihm Privatunterricht erteilte.
Dem Wunsch des Vaters gemäß besuchte er von 1847 an die polytechnische Schule in Hannover, er sollte Maschinenbauer werden. Künstlerisch hoch begabt, entschied er sich aber bald für eine andere Richtung. 1851 folgte er einem Freund an die Kunstakademie Düsseldorf, um sich als Maler ausbilden zu lassen. Ein Jahr später wechselte er an die „Königliche Akademie der schönen Künste“ in Antwerpen. Die Werke der holländischen und flämischen Maler beeindruckten und beeinflussten ihn stark.
1853 erkrankte Wilhelm Busch schwer an Typhus und kehrte in der Folge in sein Elternhaus zurück, um sich von der Krankheit zu erholen. In dieser Zeit sammelte er mündlich überlieferte Volkslieder, Märchen und Sagen, um sie aufzuzeichnen und zu veröffentlichen.
1854 zog er nach München, studierte an der dortigen Kunstakademie und schloss sich dem Künstlerverein „Jung-München“ an. 1859 arbeitete er für humoristische Zeitschriften in München, die „Fliegenden Blätter“ und den „Münchener Bilderbogen“
1865 wurde seine erste Bildergeschichte veröffentlicht: „Max und Moritz“ – die Geschichte, die ihn berühmt machte. In den folgenden Jahren schrieb und zeichnete er viele weitere Geschichten, zuletzt 1864 den „Maler Klecksel“.
1878 kehrte Wilhelm Busch in seinen Geburtsort Wiedensahl zurück. Er zog ins Pfarrwitwenhaus zu seiner Schwester Fanny und deren drei Söhnen. 1893 erschien seine Autobiografie „Von mir über mich“.
1898 der letzte Umzug mit der Schwester nach Mechtshausen am Harz zu seinem Neffen Otto Nöldeke, der dort Pfarrer war. Aus der Zeit stammen seine Gedichtsammlungen „Zu guter Letzt“ und „Schein und Sein“.
Am 9. Januar 1908 starb Wilhelm Busch in Mechtshausen, wo er auch begraben wurde. Nach seinem Tod erschienen noch etliche unveröffentlichte Werke.
Im Bild: Die Stadtbücherei lädt am 26. Februar im Rahmen von „Mitten ins Herz“ mit Heinz Oliver Karbus (rechts) und Martin Kubetz (links) zu einem fröhlichen Faschingssonntag-Vormittag mit Wilhelm Buschs unübertrefflich frechen und pointierten Versen ein. Die lustigen Possen um spießbürgerliche Schwächen und Eitelkeiten haben bis heute nichts an Reiz und Gültigkeit verloren.