OB Hans Rampf kündigte an: Neue Vergabekriterien sollen die Landshuter Dulten "gerichtsfest" machen.
Peter Vorholzers Name wurde zwar nie ausgesprochen, aber jeder, der bei der Dultversammlung am Dienstagvormittag dabei war, wusste, um wen und was es ging. Nämlich um Vorholzers Klage gegen die Vergabe des großen Bierzelts auf der diesjährigen Frühjahrsdult. Oberbürgermeister Hans Rampf stellte jedenfalls neue Bewerbungskriterien in den Raum, mit denen sich die Stadt künftig gegen solche juristischen Verfahren schon im voraus schützen will.
Bisher brauchte es für die Landshuter Dulten keine Rechtssprechung, da die große Familie – damit meine der Oberbürgermeister die Schausteller und Wirte – ihre Angelegenheiten untereinander regelten. „Doch mit der Klage eines Mitbewerbers ist das nun vorbei", so Oberbürgermeister Hans Rampf.
Gleichzeitig kündigte er den anwesenden Dultbeschickern an, dass sie künftig ausführlichere Bewerbungsunterlagen abgeben müssten. Die Verwaltung überarbeitet derzeit die Kriterien, nach welchen über die Zulassung zu den Landshuter Dulten entschieden wird. Konkret heißt das, wer künftig die Dult beschicken darf, muss seine Vorteile gegenüber Mitbewerbern klar definiert herausstellen.
Hans Rampf stellte dabei die Frage in den Raum, „ob die Landshuter Dulten künftig Bayern- bzw. Deutschlandweit geöffnet werden oder ob die Vergabe an ortsansässige Unternehmer beibehalten wird?" Jedenfalls müsse dann, so Rampf, das Kriterium „ortsansässig" gerichtsfest und unangreifbar sein. Nur so könne das Fest zukünftig Bestand haben. Soviel steht jedenfalls schon fest. Bewerber benötigen künftig eine umfangreichere Fotodokumentation für ihre Bewerbungen und müssen auch Fragen beantworten, wo sie ihre Waren einkaufen.
Und auch einen weiteren Punkt möchte Hans Rampf gerne überprüfen und gegebenenfalls ändern. Derzeit kostet der Parkplatz auf der Dult drei Euro, was dazu führt, dass der Parkplatz schon stts am Vormittag von Autofahrern belegt wird, die überhaupt nicht auf die Dult gehen, sondern ihren Wagen dort den ganzen Tag über abstellen. Somit stehen den Dultbesuchern weniger Parkplätze zur Verfügung.
Und Hans Rampf hatte noch eine gute Nachricht für die Schausteller zu verkünden. Das Wasserleitungsnetz auf der Grieserwiese wird in der nächsten Zeit gründlich modernisiert.
Marktamtsleiter Christian Haustein musste eine kleine Kritik anbringen und wies die Dultbeschicker auf das Gebot der Mülltrennung hin. Denn einige stellen ihre Müllberge am Ende eines Dulttages einfach auf die Wege, was einerseits zu einem unschönen Bild führt und andererseits zur Mehrarbeit der Reinigungsbetriebe führt.
Der Präsident Bayerischen Landesverband der Marktkaufleute und Schausteller (BLV), Wenzel Bradac, kritisierte abermals die EU-Norm 13814, die neue technische Standards für Fahrgeschäfte aufstellt. Diese Norm, so Bradac, wird für manche Stausteller massive Folgen haben und ihre Geschäfte finanziell bedrohen. Bis jetzt hat der Schaustellerverband dagegen erfolgreich geklagt, aber es ist zu erwarten, dass der TÜV in Berufung geht. Bradac stellte hier auch die Monopolstellung des TÜV München in Frage. „Der knebelt und knechtet uns aus!"
In Sachen Mindestlohn meinte Bradac, dass die geforderten 8,50 Euro in Ordnung gehen, aber die Krux liegt in der Länge der erlaubten Arbeitszeiten. Denn die Angestellten der Betriebe müssen pro Tag länger arbeiten können. Hier forderte der Präsident eine Befreiung von der Dokumentationspflicht.
Christian Buchner, Schaustellerobmann vor Ort, kritisierte die Anhebung der Stromanschlussgebühren. Armin Bardelle, Che der Stadtwerke, verteidigte diese Erhöhung, da die Anschlussgebühren seit 2010 stabil waren und die Stadtwerke auch für das Lebenswichtige rundherum auf der Dult mit Wasser und Strom sorgen sowie günstige Pendelbusse zu den Parkplätzen betreiben.
Bubi Heppenheimer ehrt Christian Buchner für seine 25-jährige Mitgliedschaft im BLV.
Abschließend wurden langjährige Mitglieder des Bayerischen Landesverband der Marktkaufleute und Schausteller geehrt. Neben Irene Geschwind, Mina Kollmann und August Michael Geisler wurde auch der Landshuter Christian Buchner für sein 25jähriges Dabeisein geehrt.
Der Vollständigkeit halber seien noch die Stadträtinnen und Stadträte erwähnt, die bei der Dultversammlung mit dabei waren: 3. Bürgermeister Erwin Schneck, Margit Napf, MdL Jutta Widmann, Robert Neuhauser, Robert Mader, Gerd Steinberger, Ludwig Zellner, Max Fendl und Thomas Haslinger.