Landshut (23.02.2016) Noch sind es gut sieben Monate bis zur OB-Wahl am 9. Oktober 2016. Bisher sind es vier offiziell nominierte Kandidaten, drei Männer, eine Frau. Am Montag (29.02.) kommt eine fünfte Kandidatin der Landshuter Mitte dazu. Weitere Bewerberinnen und Bewerber um die Nachfolge von Oberbürgermeister Hans Rampf sind möglich, ja wahrscheinlich. Letzte Frist für die Kandidatur-Anmeldung ist der 18. August 2016. Dann werden auch die städtischen Wahlplakatwände aufgestellt und vier Wochen vor dem Wahlsonntag (9.10.) beginnt die Briefwahl. die ja immer beliebter wird. Fast jeder dritte Wahlberechtigte macht davon Gebrauch.
Die Zahl der Wahlberechtigten wird bei über 50.000 liegen. Bei der letzten OB-Wahl 2010 waren 48.760 wahlbrechtigt, davon gingen jedoch nur 24.712 zur Wahl (50,68 %). Bei der Wahl sechs Jahre zuvor (2004) betrug die Wahlbeteildigung noch 61,93 %.
Vor sechs Jahren waren es sechs Kandidaten, alles Männer, der Jüngste (Andreas Jonny Huber, Die LInken) war erst 28 Jahre alt und er kandididerte von seinem Wohnort Reisbach aus. Ja, als OB-Kandidat kann man theoretisch aus jedem Ort in ganz Deutschland kandidieren. Auch ein Bürgermeister einer Landkreis-Gemeinde könnte antreten. Z.B. bei den Freien Wählern der 1. Bürgermeister von Ergolding, Andreas Strauß, Er hätte sogar gute Sieg-Chancen, zumindest bei einer wahrscheinlichen Stichwahl. Gewinnt er nicht, bleibt er natürlich weiterhin Bürgermeister seiner 12.000 Einwohner großen, finanzstarken Marktgemeinde, die seit einigen Jahren weniger stürmisch wächst als vergleichsweise Landshut Stadt. Der Markt Altdorf hat heute sogar weniger Einwohner (11.150) als noch vor zehn Jahren. Auch Kumhausen meldet seit zwei, drei Jahren nur mehr leichte Zugewinne an Einwohnern.
Zurück zu den potentiellen OB-Kandidaten. Wer hat den Schneid bei den Freien Wählern? Das desaströse Ergebnis des FW-OB-Kandidaten Robert Mader 2010 mit nur 4,63 % wirkt auf den ersten Blick nicht gerade ermutigend für einen erneuten Kandidaten bzw. eine Kandidatin. Freilich, wenn die Stadträtin und Abgeordnete Jutta Widmann (55), weithin bekannte Festwirtin und Hotel-Inhaberin, antreten würde, könnte - nicht zuetzt mit großem finanziellen Aufwand - ein Ergebnis erzielt werden, das sogar zum Einzug in eine Stichwahl reichen sollte. Der neue Vorsitzende der Freien Wähler, Alfons Bach (55) hat, so ist aus Vorstandskreisen zu hören, für sich eine OB-Kandidatur ausgeschlossen. Bach wurde im Januar einstimmig zum Ortssprecher des Stadtteils Münchnerau gewählt,
Erste Nachrückerin in den Stadtrat ist bei den "Freien" die 36-jährige Dipl. Betriebswirtin Kirstin Sauter, die aus einer stadtbekannten Schwaiger-Familie stammt. Sie wäre die bisher jüngste OB-Kandidatin. Eine weitere Alternative wäre auch der Immobilienkaufmann (Carossa Immo GmbH) Hasan Kiskanc. Er hat als Stadtratskandidat ein ordentliches Ergebnis erzielt. - Wer bei den "Freien" die OB-Kandidatur auf sich nimmt, muß auch zum großen Teil für die Wahlkampffinanzierung selbst sorgen. Doch OB-Wahlkämpfe lassen sich relativ günstig organisieren. Da ist kein aufwendiger Anzeigen- und Großplakate-Einsatz erforderlich. Die Profilierung erfolgt durch Info-Veranstaltungen in allen Stadtteilen, durch die Teilnahme an den Podiumsdiskussionen und die direkte Werbung an Infoständen sowie durch Hausbesuche.
Diie Partei der LInken ist seit Januar 2015 in Landshut praktisch nicht mehr existent. Dennoch könnten Die Linken aus dem Aktivistenkreis des Runden Tisch gegen Rechts oder von auswärts einen OB-Kandidaten ins Rennen schicken, quasi zur Profilierung für die Bundestagswahl 2017 oder die Landtagswahl 2018.
Die AfD (Alternative für Deutschland) wird landes- und bundesweit bei 10 und mehr Prozent gehandelt. Bei den drei Landtagswahlen am 14. März wird diese rechtspopulistische Partei wohl in drei Landtage einziehen. Es gibt auch einen AfD-Kreisverband Landshut-Kelheim. Also ist von dieser Rechtsaußen-Partei noch ein OB-Kandidat zu erwarten. - Und nicht zuletzt ist ein neunter OB-Kandidat aus der freien Bürgerschaft im Gespräch, der für den bisher noch müden OB-Wahlkampf "so richtig Pfeffer" verspricht. /hs