Landshut (26.04.2016) - Großes Programm für Groß und Klein - Am Internationalen Museumstag, am Sonntag, 22. Mai, öffnen alle Landshuter Museen, die Stadtresidenz mit Marstall, die Schatzkammer St. Martin und die Burg Trausnitz mit Kunst- und Wunderkammer ihre Pforten – so weit wie sonst nie im Jahr.
Angesichts der vielen Mitmachangebote und Familienführungen in den Museen dürften sich auch Kinder in den Museen wohl fühlen. Die Größeren können sich bei einer der rund 35 Kurzführungen einen ersten Überblick in knapp 15 Ausstellungen verschaffen. Attraktionen sind zum Beispiel die Schatzkammer und die Unterkirche von St. Martin, Führungen auf der Burg Trausnitz, die wahlweise auch die Folterkammer oder den Weinkeller einschließen (jeweils Anmeldung erforderlich) oder manche Kuriositäten in der Kunst- und Wunderkammer.
Eine noch junge Attraktion in der Landshuter Museumslandschaft ist das städtische „KASIMIRmuseum“, das sich speziell an Kinder und Jugendliche wendet. Hier laden viele Kreativstationen zum Malen, Basteln und Spielen ein. Daneben sind in den städtischen Museen unterschiedlichste spannende Dauer- und Sonderausstellungen inszeniert, so etwa: „Kindheit in Landshut“, Malerei von Engelbert Hilbich, moderne Keramik, „ArchäologieRegion“ Landshut und Geschichte der Keramik.
Immer wieder einen Besuch wert ist auch das Skulpturenmuseum, das in unterirdisch gelegenen Räumen Skulpturen und Zeichnungen des renommierten Landshuter Bildhauers Fritz Koenig präsentiert.
Alle beteiligten Museen und Sammlungen haben am 22. Mai durchgehend von 9 bis 18 Uhr geöffnet, einzige Ausnahme ist die Schatzkammer und die Unterkirche von St. Martin, die nach der 10.30 Uhr-Messe öffnen.
Ein gedrucktes Programmfaltblatt mit detaillierten Informationen liegt in der Tourismusinformation im Landshuter Rathaus, Altstadt 315, und im Bürgerbüro im Rathaus 2 (Luitpoldstraße 29) sowie den beteiligten Museen aus.
Das Programm kann zudem online unter www.landshut.de/museumstag heruntergeladen werden. Änderungen vorbehalten.
Programm am Internationalen Museumstag in Landshut
Sigrid Barrett in der Heiliggeistkirche
Geöffnet von 9 bis 18 Uhr - Eintritt und Führungen frei Die gebürtige Oberpfälzer Bildhauerin Sigrid Barrett war anderthalb Jahrzehnte Leiterin der Staatlichen Keramikfachschule in Landshut. Ihr plastisches und auch ihr zeichnerisches Werk hat sie nun an die Museen der Stadt Landshut übergeben. Die Ausstellung zeigt einen Überblick über nahezu das ganze bildnerische Schaffen der Künstlerin sowie eine exemplarische Auswahl der Arbeiten auf Papier. Im lichten, spätgotischen Kirchenraum entfalten die verletzlichen Tonplastiken einen ebenso archaischen wie subtilen Reiz.
14.30 bis 14.50 Uhr: Kurzführung mit Thomas Stangier
Stadtresidenz Landshut
Geöffnet von 9 bis 18 Uhr. Besichtigung der Prunkräume nur im Rahmen einer Führung, jeweils zur vollen Stunde ab 9 Uhr, letzte Führung 17 Uhr. Die Ausstellungen in der 2. und 3. Etage sind frei zugänglich. Die Stadtresidenz Landshut genießt als einziger Palast im Stil der italienischen Hochrenaissance nördlich der Alpen herausragenden kunst- und architekturgeschichtlichen Rang. Nachdem zunächst der „Deutsche Bau“ zur Altstadt noch im Stil der heimischen Renaissance entstand (Baubeginn 1536), ließ Herzog Ludwig X. von Bayern nach einer Italienreise das Baukonzept ändern. Die gewölbten Säle des Inneren wurden mit bedeutenden Bilderzyklen und Stuckdekorationen nach italienischem Vorbild ausgestattet.
Führungen: Eintrittspreis für Erwachsene 3,50 Euro, ermäßigt 2,50 Euro;
Kombikarte Stadtresidenz Landshut + Burg Trausnitz für Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 6 Euro; Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.
Marstall der Stadtresidenz
„Schamanisches Friedensfest“ - Geöffnet von 9 bis 18 Uhr Eintritt frei
Der Marstall war das Stallgebäude für die Pferde des herzoglichen Hofes und liegt in der Ländgasse gegenüber dem Italienischen Bau. Der Marstall bietet den stimmungsvollen Rahmen für das „Schamanische Friedensfest“ (13. – 22. Mai). Neben der Installation „Himmelsrose“ des Schweizer Künstlers Martin Stützle gibt es einen Markt, Workshops, Rituale und Begegnungen mit schamanisch Tätigen aus Deutschland, der Schweiz und Sibirien. Am 20. Mai wird es im halbstündigen Wechsel Einblicke in die schamanische Kultur und Arbeit sowie kleine Rituale geben.
Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Engelbert Hilbich (1923 bis 2011), im 2. Obergeschoß der Stadtresidenz
Geöffnet von 9 bis 18 Uhr - Eintritt und Führungen frei - Der Maler und Musiker Engelbert Hilbich (geboren 1923 Königshütte/Oberschlesien) starb 2011 im Alter von 88 Jahren in Landshut, wo er nach dem Krieg eine neue Heimat gefunden hatte. Sein malerisches Werk, das unter der Überschrift „nichts ist unbedeutender als das Alltägliche“ stehen könnte, umfasst Porträts, Landschaften und Stillleben. Die Erbengemeinschaft Hilbich hat den Museen der Stadt Landshut eine generöse Schenkung von gut 60 Gemälden übergeben, welche das Œuvre des Malers exemplarisch und facettenreich vor Augen führt.
11 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „Engelbert Hilbich“
15 bis 15.20 Uhr: Kurzführung mit Anke Humpeneder-Graf
„KeramikRegion“ Landshut, im 2. Obergeschoß der Stadtresidenz
Geöffnet von 9 bis 18 Uhr - Eintritt und Führungen frei
In fünf Räumen präsentieren die Museen der Stadt Landshut die schönsten Keramiken aus ihren reichen Sammlungsbeständen. Als Stationen treten „Niederbayern als Keramikregion“, die „Kröninger Hafnerkeramik“, die „Keramikschule Landshut“ in spannungsvollen Dialog. Auf diese Weise vermittelt die Ausstellung Einsichten in die Stadt-, Handwerks- und Kunstgeschichte im Spiegel der Keramik.
14 bis 14.20 Uhr: Kurzführung mit Thomas Stangier
Sammellust. Hauptwerke zeitgenössischer Keramik – Sammlung Rudolf Strasser, im 2. Obergeschoß der Stadtresidenz
Geöffnet von 9 bis 18 Uhr - Eintritt und Führungen frei
Die neue Ausstellung zeigt Hauptwerke zeitgenössischer Keramikkunst aus der Sammlung Rudolf Strasser. Neben der künstlerisch gestalteten Gebrauchskeramik oder dem Gefäßobjekt rückt erstmals auch die freie Plastik in den Fokus der Aufmerksamkeit. Namen wie Michael Cleff und Hans Fischer, Claude Champy und Jean-François Fouilhoux, Jordí Serra und Bodil Manz vergegenwärtigen stellvertretend die Vorlieben und Ambitionen eines leidenschaftlichen Sammlers und eröffnen eine individuelle Perspektive auf die Vielfalt künstlerischer Keramik der Gegenwart.
11 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „Sammellust“
13 bis 13.20 Uhr: Kurzführung mit dem Sammler Rudolf Strasser
„ArchäologieRegion“ Landshut: Archäologische Zeitreise von der Steinzeit bis zu den Römern, im 3. Obergeschoß der Stadtresidenz
Geöffnet von 9 bis 18 Uhr - Eintritt und Führungen frei
Vor fast 8.000 Jahren kamen die ersten Siedler an die fruchtbaren Lösshänge entlang der Isar sowie in das Hügelland. Um diesen Landstrich mit seinen Eigenheiten dreht sich die Ausstellung von Sammlungsbeständen – von der Steinzeit bis zu den Römern.
12 bis 12.20 Uhr: Kurzführung mit Max Tewes
Museum im Kreuzgang
Gestern – Heute – Morgen. Ein Museum für Landshut auf historischem Boden - Geöffnet von 9 bis 18 Uhr - Eintritt und Führungen frei
Die Ausstellung informiert über den Bau des „LANDSHUTmuseums“, dem Museum für die Landshuter Kulturgeschichte, auf dem Areal des ehemaligen Franziskanerklosters (im Jahr 1280 gegründet, 1802 abgerissen). Zugleich gibt sie einen Einblick in die Geschichte dieses Standortes, an dem sich auch schon eine Brauerei mit Biergarten befand.
13 bis 13.20 Uhr: Kurzvortrag „Paul Klee in Landshut vor 100 Jahren“ von Dr. Franz Niehoff
13.30 bis 13.50 Uhr: Max Tewes führt durch die Ausstellung
16 bis 16.20 Uhr: Kurzvortrag „Paul Klee in Landshut vor 100 Jahren“ von Dr. Franz Niehoff
16.30 bis 16.50 Uhr: Kurzvortrag „LANDSHUTmuseum: Was kommt?“ von Dr. Franz Niehoff
„KASIMIRmuseum“ – Landshuter Kinder- und Jugendmuseum, Museum im Kreuzgang
Geöffnet von 9 bis 18 Uhr - Eintritt und Führungen frei
Das „KASIMIRmuseum“ wendet sich als Kinder- und Jugendmuseum an die jungen Museumsbesucher, die an zahlreichen Mitmachstationen selbst aktiv werden können. Vom Bau der Martinskirche über eine Mitmachstation zur Landshuter Hochzeit und originale Meisterwerke von Marlene Reidel ist einiges geboten für einen abwechslungsreichen Museumsbesuch. Am Internationalen Museumstag laden viele Kreativ- und Mitmachstationen zum Malen, Basteln und Spielen ein.
„Kindheit in Landshut“, im „KASIMIRmuseum“
Die Studioausstellung im „KASIMIRmuseum“ will Einblicke in frühere Kindheiten geben und zum Mitmachen und Erinnern anregen. Bilder von Kindern zeigen den arrangierten Blick von außen auf die Kindheit. Gegenstände erzählen von vergangenen Lebenswelten, von Schule und Spiel. Schätze aus Privatbesitz werden ergänzt durch Objekte aus den Sammlungen der Museen der Stadt Landshut.
Geborgenheit vermittelt das Schaukelpferd ebenso wie die „besten Freunde“ vom Teddybär bis zur Lieblingspuppe. Oft bereitet Spielzeug jedoch auf Leben und Beruf vor: Kindernähmaschine und Puppenküche, Kaufladen und Zinnsoldaten. Auch auf die Beziehung zwischen Eltern und Kind lassen Spielsachen Rückschlüsse zu, etwa selbstgefertigte Handpuppen.
14 bis 14.20 Uhr: Kurzführung mit Verena Linseis
15 bis 15.20 Uhr: Kurzführung mit Verena Linseis
Skulpturenmuseum im Hofberg: Ausstellung „Fritz Koenig. Aufstellung“
Geöffnet von 9 bis 18 Uhr - Eintritt, Führungen und Workshops frei
In der Dauerausstellung mit dem Titel „Aufstellung“ werden ausgewählte Werke aus allen Schaffensperioden und Werkgruppen des Landshuter Künstlers Fritz Koenig (geboren 1924) gezeigt. Der Besucher begegnet dabei immer wiederkehrenden Themenkomplexen wie Pferd, Liebe und Paarbeziehung, Religion, Tod und Vergänglichkeit, die Koenig in den verschiedensten Materialien umsetzte − kleine und große Skulpturen aus Eisen, Bronze, Blei und Silber treten in spannenden Kontakt mit Kartonreliefs, Papierschnitten und großformatigen Zeichnungen.
11 bis 11.20 Uhr: Einführung in die Kunst Fritz Koenigs
11.30 bis 11.50 Uhr: Kurzführung „Am Ende einer langen Reise hat „The Sphere“ ihren Platz gefunden!“
12 bis 17 Uhr: Kinder-Workshop „Collage Fabrik“. Einstieg jederzeit möglich, geeignet für Kinder jeden Alters
13 bis 14.15 Uhr: Themenführung „Skulpturenmuseum crossover“
15 bis 15.20 Uhr: Kurzführung „Eros, Amor, Vanitas“
15.30 bis 15.50 Uhr: Kurzführung „Ein Blick hinter die Kulissen“
9 bis 18 Uhr: Durchgehend Museumscafé und Filmvorführung „Koenig zeichnet“ von Percy Adlon
Schatzkammer St. Martin
Geöffnet im Anschluss an die Messe um 10.30 bis 18 Uhr - Eintritt und Führungen frei
Rund um die Martinskirche war im Mittelalter ein Friedhof. Die zugehörige Kapelle, die Allerseelenkapelle, birgt inzwischen die Schatzkammer der Stiftsbasilika. Dort werden kostbare Gegenstände aus dem gottesdienstlichen Leben in St. Martin aufbewahrt: Kelche und Monstranzen, Messgewänder und Mitren, bis hin zu den Musikinstrumenten, die in den großen Orchestermessen zum Einsatz kamen. Eine Reliquie, die einmal im Jahr, beim Kastulusfest, in der Kirche gezeigt wird, ist das „Kastulus-Brot“: Ein Stein, der nach der Legende ein Brot war, das infolge bösen Geizes zu Stein geworden ist.
Ab 12 Uhr: Halbstündige Führungen jeweils zur vollen Stunde
Unterkirche von St. Martin, Zugang in der Stiftsbasilika
Geöffnet im Anschluss an die Messe um 10.30 bis 18 Uhr - Eintritt und Führungen frei
Nach der Fundamentsanierung, die 1991 abgeschlossen war, hat man einen Teil der Grabungen unter St. Martin zu einem begehbaren Raum ausgebaut. Dort sind Reste des Portals und des Mauerwerks der romanischen Vorgängerkirche zu sehen. Schautafeln dokumentieren die konstruktive Sanierung des Baukörpers, eine außerordentliche Ingenieurleistung des letzten Jahrhunderts. Außerdem bewahrt die Unterkirche Pfähle aus dem alten Fundament und steinerne Masken von der Verzierung des Dachgesims von St. Martin auf, um sie vor der Verwitterung zuschützen.
Ab 12 Uhr: Halbstündige Führungen jeweils zur vollen Stunde
Burg Trausnitz
Geöffnet von 9 bis 18 Uhr
Besichtigung der Innenräume nur im Rahmen einer Führung immer zur vollen Stunde ab 9 Uhr, letzte Führung um 17 Uhr
Aus der hölzernen Veste „Landeshut“ entstand die Burg, die erst ab dem 16. Jahrhundert Trausnitz genannt wurde und der Regierungsmittelpunkt der Herzöge von Bayern-Landshut war. Bis 1503 befand sich auf der Trausnitz fast ohne Unterbrechungen der herzogliche Hof der Wittelsbacher. Unter den Reichen Herzögen (1392 bis 1506) wurde die Burg ständig erweitert. Im 16. Jahrhundert erlebte die Trausnitz bedeutende Umbauten unter Wilhelm V. und Renata von Lothringen: Sie ließen die zweigeschossigen Laubengänge am Fürsten- und Dürnitzbau errichten, der Fürstenbau im Westen wurde von italienischen Malern und Steinmetzen, unter der Leitung des Niederländers Friedrich Sustris, neu gestaltet.
Sonderführungen:
12 bis 13 Uhr: Sonderführung durch die Burg Trausnitz mit Weinkeller
15 bis 16 Uhr: Familienführung durch die Burg Trausnitz mit Folterkammer
16 bis 17 Uhr: Familienführung durch die Burg Trausnitz mit Folterkammer
17 bis 18 Uhr: Sonderführung durch die Burg Trausnitz mit Weinkeller
Zu den Sonderführungen ist eine telefonische Anmeldung unter 0871-9241115 unbedingt erforderlich.
Kunst- und Wunderkammer auf der Burg Trausnitz
Durchgehend geöffnet von 9 bis 18 Uhr
Gar wundersame Dinge haben sie gesammelt, die Herzöge von Bayern. Sagenumwobene Zaubermaterialien befanden sich darunter. Welche dies waren, das erfährt man in der Kunst- und Wunderkammer auf der Burg Trausnitz: Was sieht aus wie gedrechselt und ist doch nicht von Menschenhand gefertigt? Ist das wirklich ein Stein, der so leicht ist, dass er im Wasser nicht untergeht? Kann ein Pokal aus gefrorenem Wasser bestehen? Wie bearbeitet und restauriert man Bernstein oder Elfenbein?
Restaurator Hans- Jörg Ranz und die Kunsthistorikerinnen Stephanie Gilles und Angela Baur erklären Wissenswertes und Spannendes rund um Bernstein, Bergkristall, Einhorn und Elfenbein. In der offenen Museumswerkstatt kann sich jeder selbst betätigen und ein kleines Kunstwerk aus Bernstein und Muscheln gestalten.
13.30 bis 16.30 Uhr: Offener Workshop „Gestalten mit Bernstein &Co.“
13.30 bis 16.30 Uhr: Wie bearbeitet und restauriert man Bernstein und Elfenbein – dem Restaurator über die Schulter geschaut
13.30 bis 14 Uhr: Familienführung „Stein oder Bein, das ist hier die Frage“
14.30 bis 15 Uhr: Familienführung „Kostbarkeiten aus Bernstein, Bergkristall, Elfenbein und Einhorn“
15.30 bis 16 Uhr Familienführung „Stein oder Bein, das ist hier die Frage“
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre
Eintrittspreis für Erwachsene 5,50 Euro, ermäßigt 4,50 Euro
Kombikarte Stadtresidenz Landshut + Burg Trausnitz für Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 6 Euro