Landshut (10.05.2016) - Der Bernlochnersaal war am Montagabend (9.5.) bis auf den letzten Platz gefüllt, vereinzelt mußten Besucher auf der Galerie Platz nehmen. Angekündigt war der Wahlkampfstart von OB-Kandidat Helmut Radlmeier (49), der gut 35 Minuten lang eine beherzte Rede hielt. Er spannte einen weiten Bogen von Zukunftsaufgaben, von den Kindergärten bis zum dringend notwendigen Bau von Wohnungen - bis 2020 mindestens 3000 - und bis zur Ausweisung von neuen Gewerbegebieten und zum Ausbau der Sport- und Kulturstadt Landshut.
Einen Vitamin-Korb ("ohne Potenzpille", wie Rampf unter Gelächter hinzufügte) übergab der OB an seinen Wunsch-Nachfoger Helmut Radlmeier, der "Feuer im Herzen und im Hintern" habe. - Fotos Moosbühler
Das Stadttheater müsse baldmöglichst wieder in den Bernlochner zurückkehren. Das Stadtmuseum im Franziskanerkloster soll zügig im ersten Bauabschnitt fertiggestellt werden. Allein für den Bau von zwei Grundschulen und eine neue Realschule müsse die Stadt in den nächsten Jahren 60 bis 80 Millionen Euro investieren.
"Machbar ist was finanzierbar ist", so der OB-Kandidat im feinen Anzug am Rednerpult, immer wieder von Beifall unterbrochen. Am Ende seiner Rede applaudierten die meisten Besucher sogar stehend.
Unter den prominenten Gästen waren Oberbürgermeister Hans Rampf, Ex.MdB und CSU-Ehrenvorsitzender Dr. Wolfgang Götzer, Ex-Bezirkstagspräsident Manfred Hölzlein, MdB Florian Oßner, Bezirskrätin Martina Hammerl, CSU-Fraktionschef Rudolf Schnur mit einem Großteil der CSU-Stadträte. Auch einige Anhänger der politischen Mitbewerber waren unter den Besuchern.
Die politischen Gegner sprach Radlmeier mit keinen Wort an, Goderbauer-Marchner (LM) nicht, Alexander Putz (FDP) nicht, auch nicht Patricia Steinberger (SPD), nur die Grünen attackierte er indirekt mit OB-Kandidat Stefan Gruber, weil sie gegen den Weiterbau der B 15neu über Essenbach hinaus sind.
Ansonsten bekannte der CSU-OB-Kandidat: "Ich bin kein großer Umweltpolitiker." Er will jedoch neue Firmen nach Landshut holen und vor allem "Wohnungen bauen, Wohnungen und nochmals Wohnungen" mit divesen Partnern der freien Wirtschaft und bestehenden Wohnbaugesellschaften, wie er unter Beifall versicherte. Hier sei in den zurückliiegenden Jahren zuwenig getan worden. Alt-OB-Deimer erwähnte er jedoch dabei namentlich nicht.
Oberbürgermeister Hans Rampf hatte dann in seinem kurzen frei vorgetragenen Beitrag die Lacher auf seiner Seite als er wörtlich an die Adresse von Radlmeier am Rednerpult erklärte: "Helmut, du hast Feuer im Herzen und auch im Hintern". Er habe die CSU in zwei Jahren auf ein hohes Niveau gebracht. Die Zusammenarbeit sei heute so gut wie lange nicht mehr. Er, Rampf, habe 2010 selbst erfahren dürfen, wie eine von der Jungen Union bis zu den CSU-Senioren geschlossene Partei seinen OB-Wahlkampf unterstützt habe. Am Ende sei ein Ergebnis von 61 Prozent gegen fünf gute Mitbewerber herausgekommen. Als kleine Aufmunterung übergab Rampf an den OB-Kandidaten einen Vitamin-Korb - "ohne Potenzpille" wie er schmunzelnd rasch hinzufügte und an die strahlende Gattin des OB-Kandidaten, Sabine Radlmeier, übergab Rampf einen Blumenstrauß. /hs