Jonas Hektor war als 9. Elfmeterschütze der umjubelte Matchwinner
(2.07.2016) In der Landshuter Innenstadt blieb es heute um Mitternacht nach dem Elfmeter-Krimi relativ ruhig. Nur vereinzelt fuhren Autos hupend und mit schwarz-rot-goldenen Deutschland-Fahnen bestückt durch die Innenstadt. 80 % der Deutschen glauben jetzt an den EM-Titel. Die 560 Italiener in Landshut sind natürlich "multo triste", sehr traurig.
Aufgrund des regnerischen Wetters gab es nur wenige Fernseschirme im Freien. Die Eisdiele "Florenz" hatte freilich am Dreifaltigkeitsplatz einen Bildschirm draußen aufgebaut.
Die Stimmung in den Italienischen Restaurants und Eisdielen war natürlich besondes prickelnd. 120 Minuten ein Spiel auf Biegen und Brechen. Es hätte vor dem Elfmeter-Drama auch 3:3 heißen können. Deutschland war heute bei insgesamt 18 Elfmetern einfach das glücklichere Team. Dass ausgerechnet die Weltmeister Müller, Özil und Schweinsteiger nicht erfolgreich waren, ist die eine Tragik. Die jungen Schützen trafen zum Glück alle und am Ende war Jonas Hektor (Köln) als 9. deutscher Elfmeterschütze der umjubelte Matchwinner. Ja, Glück gehört dazu. So ist das auch im Spitzenfußball.
Die Tifosi, auch die Fans, können jedoch mit erhobenem Haupt die Heimreise antreten. Sie haben eine großartige Europameisterschaft gespielt. Das heutige Match hatte absolute Endspielqualität.
Morgen, Sonntag, spielt Gastgeber Frankreich gegen Island. Natürlich ist Frankreich haushoher Favorit. Also ist am Donnerstag (7.7.) aller Wahrscheinlichkeit nach Frankreich der Halbfinalgegner für das Team von Jogi Löw. Am Samstag (9.7.) wird dann das Spiel um den 3. Platz ausgetragen und am Sonntag, 10. Juli, findet das Finale statt. Hoffentlich ist dann besseres Wetter. Im Freien ist Fußball weitaus attraktiver zu genießen.