Gemeinsam die Stärken der Region Stadt (66.550 E.) und Landkreis Landshut (150.000 E.) nutzen, festigen, weiterzuentwickeln und zusammen daran arbeiten, dass Schwachpunkte vermindert und Probleme schon dadurch kleiner werden, dass man zusammenwirkt bei ihrer Lösung: Auf diesen Nenner kann man das Credo dessen bringen, wofür sich der Begriff „Regionalmanagement" eingebürgert hat. Das Büro mit zwei Fachleuten plus Sekretärin wird am Landratsamt angesiedelt. Am 1. Juli soll es bereits losgehen.
Mit ihren Unterschriften unter den Vertrag über die Gründung eines Regionalmanagements für die Region Landshut haben Landrat Peter Dreier und OB Hans Rampf am Mitwoch Zeichen gesetzt für den Aufbruch in eine gemeinsam gestaltete, möglichst gute Zukunft von Stadt und Land.
Was sind die Aufgaben eines Regionalmanagements, wie es bereits in allen anderen Teilen Niederbayerns besteht und das nun unter der Leitung
des Wirtschaftsreferenten des Landkreises, Ludwig Götz, vom Landratsamt Landshut aus arbeiten wird? Landrat Dreier und OB Rampf erläuterten das am Mittwoch gemeinsam bei einem Pressegespräch im Landratsamt: Die Region sei zum einen wirtschaftlich stark, sie sei eine Zuzugsregion und boome – aber gerade durch die „demographische Entwicklung", also die Überalterung der Bürgerschaft, würden auch Probleme nicht an den Grenzen der Region Halt machen.
Und zweitens sei eines der Folge-Probleme dieses Wandels, der Fachkräftemangel, bereits spürbar. Lösungen für solche Probleme vorzuschlagen und Wege in eine erfolgreiche Zukunft zu eröffnen, das sei die strategische Aufgabe des Regionalmanagements. Rampf und
Dreier machten dies an einem zentralen Pluspunkt konkret deutlich: Die Region profitiere ungemein von der gesamten Automobil-Branche,
Herstellern wie Zulieferern. Das werde hoffentlich noch lange sein.
Aber vor dem Hintergrund dieser „Automobil-Lastigkeit" gelte es, die Region für Firmen attraktiv zu machen, deren Schwerpunkt andere zukunftsträchtige Produkte und Dienstleistungen sind. Die beiden Spitzenvertreter von Stadt und Landkreis Landshut nannten dabei insbesondere die Medizin-Technik und das ganz weite Gebiet der Informationstechnologien. Die Region müsse sich auf solchen Feldern gut aufstellen, damit später nicht einmal die Frage gestellt werden müsse „Hat die letzte Generation die Entwicklungen verschlafen?",
brachte es OB Rampf auf einen griffigen Nenner.
Hohe Priorität werden nach den Worten von Landrat und OB auch Themen haben wie Fragen rund um die Energiewende, die Abstimmung bei
Maßnahmen, mit denen man den Zuzug der Region in konstruktive Bahnen von Bebauungsplänen benachbarter Kommunen bis zu
Infrastruktur-Maßnahmen – sowie Kooperationen im Gesundheitswesen.
Landrat Dreier legte die Betonung zudem auf den Bereich Verkehr: Gemeinsam werde man ein Nahverkehrskonzept erarbeiten mit der klaren
Ausrichtung, dass am Ende eine Art von LVV („Landshuter Verkehrsverband") stehen müsse.
Der „gezielten Ausrichtung der Region Landshut auf Entwicklungen in der Metropolregion München sowie des Leistungszentrums Regensburg",
wie es in der Aufgabenbeschreibung des Regionalmanagements heißt, dient nach den Worten von Landrat Dreier auch eine Untersuchung der
Technischen Universität (TU) München, die Stadt und Landkreis Landshut gemeinsam in Auftrag geben wollen: Unter dem Titel „Wohnen, Arbeiten, Mobilität" soll die Studie mit Blick auf Neubürger Aufschluss darüber geben, welche Faktoren für die Wahl von Wohnort und Arbeitsplatz welches Gewicht haben. Und es soll exakter erfasst werden, was für eine Rolle in den Motivbündeln für wichtige Entscheidungen Standortfaktoren wie öffentliche Einrichtungen, Kultur- und Freizeitangebot spielen.
Wie Dreier und Rampf weiter ausführten, ist der Antrag auf eine Anschubfinanzierung für das Regionalmanagement durch den Freistaat Bayern im Dezember gestellt und kürzlich vom Wirtschaftsministerium als förderwürdig bestätigt worden. Sobald die entsprechenden Mitarbeiter eingestellt sind, startet das Regionalmanagement. Derzeit läuft noch die Stellenausschreibung für Regionalmanager. Zwei dafür neu geschaffene Stellen sind zu besetzen, für die sich bereits Bewerber aus verschiedenen Teilen Deutschlands gemeldet haben.
Regionalmanager müssen „Menschen zusammenführen können und eine konsequente Linie verfolgen", stellte OB Rampf fest. Für diese Aufgaben stehen dem Regionalmanagement für die nächsten drei Jahre 512.000 Euro zur Verfügung; 50 Prozent übernimmt der Freistaat, die andere Hälfte tragen beide Kommunen – kreisfreie Stadt und Landkreis Landshut.
Landrat Dreier leitet den Lenkungskreis, der die Arbeit des Regionalmanagement begleitet und steuert. Mitglieder des Gremiums sind OB Hans Rampf, ein Vertreter des bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, ein Vertreter der Regierung von Niederbayern sowie je ein Vertreter der Landkreis- und der Stadtverwaltung von Landshut.
Im Bild oben: Vertragsunterzeichnung im Landratsamt Landshut, von rechts: Landrat Peter Dreier, der Wirtschaftsreferent des Landkreises Landshut Ludwig Götz, Oberbürgermeister Hans Rampf, der geschäftsleitende Beamte des Landratsamts Albrecht Alram und der Wirtschaftsförderreferent der Stadt Landshut, Johann Winklmaier.