Nicht zuletzt geht es auch bei der Landshuter Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) ums Geld, um die finanzielle Ausstattung, um den fast 5.000 Studierenden eine adäquate Ausbildung zu ermöglichen. Dies war ein Thema beim Dialog zwischen dem HAW-Präsidenten Prof. Dr. Karl Stoffel und dem Stimmkreisabgeordneten im Bayerischen Landtag, Helmut Radlmeier (CSU) in dessen Büro.
Der Präsident präsentierte dabei erneut einen Vergleich der Bayerischen Hochschulen. So würden für einen Studenten in Landshut 3.400 Euro, im Durchschnitt in ganz Bayern aber 4.600 Euro aufgewendet. Hier müsse dringend eine Angleichung vorgenommen werden, so Stoffel, der sich der Unterstützung durch Radlmeier, der Mitglied im Ausschuss Wissenschaft und Kunst im Landtag ist, in dieser Frage sicher sein könne, betonte der Politiker.
Neu in LA: Gebärdensprachdolmetschen
Als Beispiel für eine „praktizierte Inklusion" sieht der Präsident die Einrichtung eines Studienganges „Gebärdensprachdolmetschen", der im Herbst nächsten Jahres an der Landshuter HAW etablieret werden solle. Die Probevorlesungen für die erste Professur „Gebärdensprachdolmetschen" seien abgeschlossen, in Kürze solle eine Professorin berufen und das Konzept für den neuen Studiengang endgültig fixiert werden. Nun gehe es aber auch in diesem Fall wieder ums Geld, so Stoffel, der bis jetzt noch keine Zusicherung seitens der Staatsregierung habe, dass im anstehenden Doppelhaushalt 2015/16 Mittel für den Studiengang vorgesehen seien.
Der Präsident richtete einen dringenden Appell an den Abgeordneten und den Landtag insgesamt, hier bei den anstehenden Haushaltsverhandlungen berücksichtigt zu werden. Denn mit dem neuen Studiengang hätte die HAW Landshut ein Alleinstellungsmerkmal als erste süddeutsche Hochschule, die in Gebärdensprachdolmetschen ausbilde.
Präsident Stoffel fordert Geld für Digitalisierungsoffensive
Bei der Digitalisierungsoffensive der Bayerischen Staatsregierung geht es ebenfalls ums Geld, und zwar um die Verteilung von einer Milliarde Euro, die nach Ansicht Stoffels nicht nur in Garching investiert werden sollten. Er plädierte hier für eine finanzielle Unterstützung aller in Niederbayern ansässigen Hochschulen, es gehe nicht nur um Landshut. Das Programm, ausgelegt bis zum Jahr 2020, sieht neben der Breitbandversorgung, IT-Sicherheit, den gezielten Ausbau von Forschung, Technologietransfer und die Qualifizierung sowie die Unterstützung von Existenzgründern in der digitalen Wirtschaft vor. Hier hofft Stoffel auf finanzielle Unterstützung des Landshuter Innovations-und Kreativzentrums – „LINK", welches er zusammen mit Oberbürgermeister Hans Rampf und Landrat Peter Dreier Wirtschaftsministerin Ilse Aigner in einem ausführlichen Schreiben vorgestellt habe.
Präsident Stoffel: „Das Konzept passt absolut in die vorgestellten Kriterien der Gründerförderung und Digitalisierung in Bayern. Es sollte dringend gefördert werden."Man wolle, so Stoffel, an der HAW kein „Wachstum um jeden Preis, aber qualitative Verbesserungen". Dazu zähle auch, dass nun der Bauantrag für den Ausbau der Mensa gestellt werde, an der 150 zusätzliche Plätze entstehen sollen. Die Kosten schätzt der Präsident auf 5,5 Millionen Euro. In Zukunft solle noch eine Kita mit 24 Plätzen etabliert werden, die später auch als Kindergarten betrieben werden solle. Auch dies sei eine wichtige Entscheidung zur Verbesserung der Infrastruktur an der HAW.