Mit einem derart großen Interesse hat wohl der Veranstalter, die Stadt Landshut, heute, Samstag, 10 Uhr, zum Auftakt des InfoTags zur Neugestaltung der Neustadt nicht gerechnet. 100 Interessenten kamen in den herrlich sanierten Vortragsraum im Dachgeschoß der Verwaltung der Lebenshilfe (Spiegelgasse). Oberbürgermeister Hans Rampf war sichtlich beeindruckt. Er versprach eine umfassende Diskussion mit der Bürgerschaft und letztendlich eine zügige Umsetzung. Schon für 2015 stehe eine Million Euro im städtischen Haushalt bereit.
Eines wurde aber auch schnell klar. Eine reine Fußgängerzone - vergleichbar der Altstadt - wird nicht favorisiert. Die jetzt 260 Parkplätze sollen weitgehend bleiben.
Viele Schautafeln sind zum Infotag zu sehen. Im Bild Elisabeth Oberpriller, Architektin und in der städt. Bauverwaltung federführend für das Mediationsverfahren für die Landshuter Innenstadt zuständig.
Die Neustadt soll jedoch breitere Gehsteige und eine barrierefreie Straße mit niedrigeren Schwellen zu den Gehsteigen bekommen. Und das seit 1928 bestehende Kriegerdenkmal? Dazu regte OB Rampf eine neue Gesprächsrunde mit den Soldatenkameradschaften an, denn wenn die Engstelle durch das Denkmal nicht beseitigt wird, kann auch künftig kein Stadtbus durch die obere Neustadt fahren.
Ein revolutionärer Vorschlag kam von Alexander Putz (Foto), Landshuter FDP-Vorsitzender und Inhaber eine Baubüros seit 20 Jahren in der Neustadt. Er will die Polizeistation (Gebäude gehört dem Freistaat) aus der Neustadt weg verlagern und dort, vor der Jesuitenkirche, die derzeit aufwendig für zig Millionen Euro saniert wird, einen Platz gestalten und zugleich die ehemalige Martinschule gegenüber der Polizei einem attraktiven Zweck - Museum oder Stadttheater, Geschäfte, Wohnungen und Parkgarage - zuführen.
Prof. Dr. Thomas Küffner brachte, wie nicht anders zu erwarten, das ehrgeizige Projekt Tiefgarage in die Diskussion ein, lebhaft unterstützt vom Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Landshuter Innenstadt (ILI), Christoph Jeschke. Größtes Lob zollte der Chef der Sparda-Bank Ostbayern (Georg Thurner) der Stadt für die offene und intensive Diskussion um an sich die wunderschöne Neustadt. Derlei habe er in anderen Städten nicht erlebt.
Viele Pläne sind auf Schautafeln noch bis 18 Uhr heute, Samstag, zu bestaunen. Der jetzige Zustand ebenso wie Variationen künftiger Lösungen für eine neue attraktivere Neustadt mit weniger Verkehr, fast gleich vielen Parkplätzen und breiteren Gehwegen. Der Oberbürgermeister gab den Geschäftsleuten jedoch auch zu verstehen, dass sich die Einkaufsgewohnheiten durch Internet usw. die nächsten Jahre weiter ändern würden.
Für die Bauverwaltung sprach Baudirektor Johannes Doll zu den Besuchern und lud zur Open-end-Diskussion ein. Mit dabei war auch Elisabeth Oberpriller, Architektin und in der Bauverwaltung federführend zuständig für das Mediationsvefahren Landshuter Innenstadt. Von den Stadträten war zum Auftakt neben Prof. Dr. Küffer (Landshuter Mitte) auch Hedwig Borgmann (Die Grünen) dabei, ebenso MdL Jutta Widmann (Freie Wähler), die ja mit den "Herzog-Ludwig-Hotel" direkte Anliegerin der Neustadt ist.
Dr. Peter Küffner, ebenfalls Anlieger, regte nicht zuletzt für die Neustadt ein "attraktives Marketingkonzept für Einkaufen, Wohnen und Arbeiten" an, damit sich in diesem "Wohnzimmer" - mit 80 an der Hauptstraße angrenzenden Hausern - dauerhaft etwas rührt und nicht nur dann, wenn Freitagmarkt ist. Der soll im übrigen Ende November, Anfang Dezember in die untere Neustadt zurückkehren, so Stadtwerke-Chef Armin Bardelle. /hs