Die Verhandlungen ziehen sich schon geraume Zeit hin. Immer wieder hieß es, das Tauziehen um den Kauf des Grundstücks, auf dem der Bernlochner-Komplex steht, sei kurz vor dem Abschluß. Der Ankauf - es geht um Millionen - soll jedoch vor dem im Herbst anlaufenden OB-Wahlkampf in trockenen Tüchern sein.
Die weitläufige Immobilie selbst ist ja bereits im Besitz der Stadt. Es geht allein um den Grund und Boden, um ca. 4.000 qm. 1839/40 wurde der imposante Komplex von Johann Baptist Bernlochner erbaut. Es gab damals noch keine Wittstraße. Die Stadt zählte erst 9.800 Einwohner.
Vor gut zwei Jahren wurde bekannt, dass der Vertrag der Stadt von 1991 mit den Bernlochner-Erben laut Regierung von Niederbayern "schwebend ungültig" ist. Die Stadt zahlt seit Jahresanfang nichts mehr an die Erben. Das Stadttheater ist in das Theaterzelt auf das Messegelände umgezogen. Das Restaurant hat zum 1. Januar geschlossen. Jetzt sollen sich die Verhandlungen der Stadt mit den Erben auf der Zielgeraden befinden. Nur noch einige Details seien abzuklären, dann könne der Notar den Vertrag unterschriftsreif machen.
Die Entscheidung auf Seiten der Stadt treffen letztendlich die 44 Stadträte mit dem Oberbürgermeister. Das soll in der zweiten Plenarsitzung nach der Sommerpause, also am 2. Oktober geschehen. Wenn der Vertrag unter Dach und Fach ist, dürfte auch recht zügig die Debatte über den Standort des Stadttheaters beginnen. Die Stadträte der Grünen haben dazu per Antrag an die Stadt bereits eine vergleichende Bewertung der beiden potentiellen Standorte JVA (Innere Münchner Straße) und Neubau am Bernlocher gefordert. Das neue Theater soll um gut 100 Sitzplätze größer werden. Das bisherige Stadttheater gilt als nicht auf 450 Sitzplätze ausbaufähig.
Wann die Stadt genug Geld hat, um einen (modernen) Theaterneubau an der Isar zu beginnen, ist eine Frage der Prioritätenliste. Dieses Projekt wird jedoch sicherlich erst nach der Amtsperiode von OB Hans Rampf (endet am 31.12.2016) in Angriff genommen. Für das jetzige Zelt-Theater sind ja fünf bis acht Jahre einkalkuliert. Die Stadt will ja auch beim Stadtmuseum relativ zügig die Bauabschnitte zwei und drei realisieren. Der erste Bauabschnitt (4 Mio. Euro) soll schon im Herbst 2016 eröffnet werden können. Kultur hat als auch weiterhin Konjunktur in Landshut. /hs