Noch am 2. Juli 2014 versicherte die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner der SPD-Landtagsabgeordneten Ruth Müller, dass es „keine Planungen für eine neue Hochspannungs-Gleichstromleitung nach Essenbach gibt“. Der Bayerische Ministerpräsident hatte im vergangenen Jahr die Meldung, dass Überlegungen bestünden, die Trasse nach Essenbach zu führen, mit „diese Meldung ist falsch“ kommentiert.
Wie die SPD-Abgeordnete nun erfahren hat, haben die Übertragungsnetzbetreiber vor wenigen Tagen ihre Netzberechnungen mit einem Endpunkt "Isar" bei Landshut für die östliche HGÜ-Leitung (Hochspannung-Gleichstrom-Übertragung) bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) vorgelegt. Man sei zwar zu dem Ergebnis gekommen, dass Gundremmingen elektrotechnisch besser geeignet sei als Isar, der Verknüpfungspunkt Isar aber durch Erhöhung der Übertragungsleistung einer bestehenden 380 kV-Wechselstromleitung zwischen Ottenhofen und Oberbachern geeignet gemacht werden könne. Im nächsten Schritt soll nun die BNetzA noch im August das Verfahren zur Bestätigung des Netzentwicklungsplans abschließen.
Die Landtagsabgeordnete Ruth Müller fordert die Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und den Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer auf, für eine transparente Entscheidung zu sorgen, die die technischen Gegebenheiten berücksichtigt. Noch am 7. Juli wurden die Ergebnisse des „Energiegipfels“ als großer Erfolg für Bayern gefeiert, so Müller. Doch da hat man wohl die Bedenken der Bürgerinnen und Bürger Niederbayerns vergessen.