Landshut. Mit einem Picknick auf der Trasse der geplanten Westtangente haben am Sonntagnachmittag (5.08.) 70 Westtangenten-Gegner bei herrlichem Sommerwetter für den Erhalt des Naherholungsgebietes in den Isarauen demonstriert. Bei Kaffee und Kuchen genossen die Demonstranten beim Flußkilometer 78 die unverbaute Natur dort, wo nach den Plänen der Stadt gemäß der Variante 7 das Brückenbauwerk auf einer Länge von 700 Metern die Isar überqueren soll.
Begleitet von den „Isarau-Barden" Johann Haslauer und Wolfgang Hirsch sangen sie aus voller Kehle: „... kein Beton darf in den Auwald rein, denn wir Bürger sagen: Nein!" Hans Danner von der Bürgerinitiative „Pro Lebensraum Landshut Contra West" hob anschließend in seiner Rede auf die immense Verschuldung der Stadt Landshut ab, die sich ein solches Straßenbauprojekt gar nicht leisten könne: „Wenn man, wie Landshut, mit 270 Mio Euro in der Kreide steht, verbietet es sich zig Millionen in eine Westtangente zu investieren, die obendrein verkehrspolitisch unsinnig ist. Das ist alles andere als zukunftsorientiert." Danner appellierte daher an die Landshuterinnen und Landshuter dem Bau einer Westtangente beim Bürgerentscheid am 14. Oktober eine klare Absage zu erteilen.
Auch die Vorsitzende des Bund Naturschutz Landshut, Kathy Mühlebach-Sturm, forderte die Zuhörer auf, möglichst viele Bekannte und Freunde zum Gang an die Urne zu bewegen, auch wenn diese von der Straße nicht direkt betroffen wären. Vom wachsenden Schuldenberg der Stadt und der Zerstörung der Isarauen wären sie es allemal. „Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten", dies lasse sich eindeutig belegen, so Mühlebach-Sturm. Steigendem Verkehrsaufkommen mit Straßenneubau entgegenzuwirken, sei deshalb kein funktionierendes Mittel. Vielmehr müsse der Verkehr intelligent geleitet werden und der Anteil des motorisierten Individualverkehrs reduziert werden. Ein Umdenken bei den Verkehrsteilnehmern könne man bereits beobachten, so verzichten junge Leute immer häufiger auf das eigene Auto.