Landshut (26.02.2016) - Einen kompletten Verzicht auf die Ausbringung glyphosathaltiger Pflanzengifte auf allen städtischen Flächen fordert die Grüne Stadtratsfraktion in einem Antrag, der kommende Woche im Umweltsenat behandelt wird. Zu diesem Verzicht sollen auch Pächter von kommunalen Flächen und Kleingärtner vertraglich verpflichtet werden.
Über 5000 Tonnen glyphosathaltiger Pflanzengifte werden jährlich in Deutschland in der Landwirtschaft, in Kommunen und Privatgärten ausgebracht.
Über Rückstände gelangt Glyphosat regelmäßig in die Lebensmittelkette und ist in Backwaren, Muttermilch und Bier nachweisbar. 2015 stufte die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ ein. Diese Einstufung wird von namhaften Wissenschaftlern geteilt.
Im Juni 2016 sollte die Zulassung für Europa auslaufen. Trotz zahlreicher Proteste ignoriert die EU-Kommission die Gefahren und will das Pflanzengift weitgehend unbeschränkt für weitere 15 Jahre zulassen. Die EU-Kommission wird Anfang März über die Zulassung entscheiden. Auch die Bundesregierung plädiert für eine Neuzulassung. Ein entsprechender Antrag der Grünen auf Nichtzulassung wurde am 25.2. im Bundestag mit den Stimmen der großen Koalition abgelehnt.
„Glyphosat ist gefährlich und überflüssig. Aus ökologischen Gründen ist ein Verzicht dringend geboten,“ erläutert Stadträtin Hedwig Borgmann ihren Antrag und fordert weiter: „ Bis zur Klärung aller noch offenen Fragen sollte die Anwendung im Sinne eines vorsorgenden Gesundheits- und Umweltschutzes generell unterbleiben. Die Stadt sollte mit gutem Beispiel vorangehen.