Die Notarztversorgung im Raum Rottenburg ist gefährdet. MdL Hubert Aiwanger schlägt deswegen Alarm. In einer Anfrage zum Plenum setzt sich der Landtagsabgeordnete dafür ein, das Vergütungssystem für Notärzte so zu verbessern, dass es sich für sie wieder rentiert, Einsätze zu fahren. „Insbesondere für den ländlichen Raum ist das eine existenzielle Frage", betont Aiwanger.
Hintergrund des Problems ist das neue Abrechnungsverfahren für Notärzte, das eine Ärztin stellvertretend für ihre Kollegen in der Region in einem Brandbrief eindringlich schilderte. Erst sei im November letzten Jahres die Bezahlung bei Einsätzen um ein Viertel gekürzt worden, seit April gebe es nun für manche Einsätze gar kein Geld mehr. Die neue Zentrale Abrechnungsstelle für den Rettungsdienst Bayern (ZAST) melde den Krankenkassen einen zu vergütenden Notarzteinsatz nur, wenn der Patient vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werde. Wenn der Notarzt den Patienten so behandle, dass dieser nicht mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus muss, werde der Einsatz nicht abgerechnet. Dies gelte auch, wenn der Patient stirbt.
MdL Aiwanger ist entsetzt: „Bei dieser Art von Gesundheitspolitik läuft es mir eiskalt den Rücken herunter." Er fordert die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) und das Innenministerium auf, hier schnell zu anderen, menschlich und politisch akzeptablen Lösungen zu kommen.
„Die Staatsregierung soll konkret aufzeigen, was sie unternimmt, um eine bessere finanzielle Ausstattung für Notärzte zu erreichen", so Aiwanger. Die medizinische Versorgung der Menschen sei ernsthaft in Gefahr, insbesondere im ländlichen Raum wie in der Region Rottenburg gehe es für die Betroffenen um Leben oder Tod. Die Antwort der Staatsregierung wird bis Donnerstag erwartet.