Ziehen Sie bitte am grünen Schieber und sehen Sie Variante 2 (links) und Variante 3 im Vergleich. - Grafiken: Die Trabanten & iD/Atelier
Landshut – gw (05.03.2021) Riesige Planen mit 460 m² an der Eingangsseite und mit 29 m² zur Isar hin, sollen künftig die Fassade des sanierten Eisstadions zieren. Vier Grafikbüros reichten Entwürfe ein. Zwei wurden im heutigen Bausenat in die nächste Runde geschickt. Doch das alles hängt noch an einem finanziellen Hacken. Wie bekannt wurde, werden die kalkulierten Kosten um 68 Prozent überschritten.
Mitte Januar startete die Stadt einen Grafikerwettbewerb für ein aussagekräftiges Gestaltungskonzept der „Textilfassade des neuen Eisstadions“. Da viele Augen immer mehr sehen als zwei, war es das Anliegen von Oberbürgermeister Alexander Putz, die Landshuter Bürger per online-Abstimmung in die Entscheidung mit einzubinden. Insgesamt gingen 9.013 Stimmen ein.
Den meisten Zuspruch (18,18 %) erhielt Entwurf Nr. 2 „Dem Landshuter Eissport ein Denkmal setzen“. Auch die Verwaltung befasste sich mit den Vorschlägen und so wird Variante 3 (43,73 %)„Großer Sport auf neuer Halle“ ebenfalls in die nähere Auswahl aufgenommen.
Ein 460 m² großes Banner grafisch zu bespielen stellt keine leichte Aufgabe dar, zumal einige Vorgaben zu beachten waren, wie die silberne Grundfarbe des Membrangewebe, die rot gefärbte nächtliche Beleuchtung und die wegweisenden Inspirationen der Architekten Stefan Feigel und Thomas Dumps: Das innere soll nach außen getragen und die Grafik soll im Gesamtkontext zum Baukörper gesehen werden.
Beim Entwurf der Variante 3 des iD/Atelier (Grasgasse, Landshut) stehen historischen Bilder der sechs Spielerlegenden, deren Trikotnummern unter dem Stadionhimmel verewigt sind, als Aushängeschild für den Landshuter Eishockeysport Pate. Die Helme spiegeln sowohl das Stadtwappen als auch das Logo des Traditionsvereins wider.
Das Büro Die Trabanten (Asamstraße, München) orientierten sich in ihrer Variante 2 an „Dynamisch und optisch anspruchsvoll“: Die rasante Bewegung im Eishockey wird zu einem vielschichtig horizontalen Raster, das sich je nach Distanz des Betrachters in seiner Wirkung verändert. Im extremen Querformat der textilen Fassade fügt es sich so in den architektonischen Kontext ein mit der weithin sichtbare Botschaft: „Landshut ist cool, Landshut liebt Eishockey“.
Noch sind die Entwürfe noch nicht in Stein gemeißelt. In der nächsten Runde geht es um weitere Anpassungen und Detailarbeiten.
Allerdings läuft die Kostenprognose für die Fassadenverkleidung komplett aus dem Ruder. 213.520,62 Euro waren vorgesehen. Der Mindestbieter hat ein geprüftes Angebot über 358.298,48 Euro abgegeben. Daraus errechnet sich eine Kostensteigerung von 144.777,86 Euro bzw. 68 Prozent. Das liegt insbesondere an der Beleuchtung und den Vorbereitungsarbeiten, um die Plane aufhängen zu können.
Ins Auge gefasst wurden verschiedene Möglichkeiten. Auf die Bespannung der Isarseite zu verzichten, die Beleuchtung wegzulassen, die Ausschreibung aufzuheben, oder die Flächen abzuspecken. Als erste Maßnahme einigte sich der Bausenat auf die Aufhebung der Ausschreibung.
Sicher scheint, dass zur Eröffnung des sanierten Eisstadions die großflächigen Verkleidungen der Fassaden noch nicht hängen werden.