München/Landshut. - pm (23.03.2021) Bisher ist allein die 7-Tages-Inzidenz in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt die Grundlage für Verschärfungen oder Lockerungen während der Corona-Pandemie. Nun wird untersucht, ob andere Faktoren, wie etwa die Durchimpfungsrate, bei der Bewertung der Lage miteinbezogen werden können. Entsprechende Vorschläge hatte Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier (CSU) vor einiger Zeit vorgebracht. Schon am 12.03. hatte Radlmeier in München vorgebracht, dass nur die Betrachtung der 7-Tage-Indizenz künftig die Realität vor Ort nicht mehr umfassend widerspiegeln wird.
Deshalb müssten anderen Faktoren als Bewertungsgrundlage einbezogen werden. „Anders als zu Beginn der Pandemie verfügen wir nun über Schnelltests und Impfstoffe – das ändert die Lage gravierend“, so Radlmeier, Mitglied des Gesundheitsausschusses des Landtags. „Das sind echte Game Changer: Durch das eine bekommen wir ein genaues Bild über das Infektionsgeschehen, durch das andere verhindern wir schwere Verläufe. Das Erreichen der drei Ziele, der Schutz der Risikogruppen, die Gewährleistung der Kontaktnachverfolgung und die Verhinderung der Überlastung des Gesundheitssystems, wird damit leichter“, führt der Abgeordnete aus. „Impfen wirkt“, unterstreicht Radlmeier. „Das zeigen die Zahlen: Seit dem Impfen der über 80-Jährigen gehen die Infektionen in dieser Altersgruppe in den Keller. Mittlerweile weist die Gruppe sogar den niedrigsten Inzidenzwert auf!“ Je mehr die Impfungen nun fortschreiten würden, desto besser sei der Schutz der Bevölkerung. Eine Überlastung der Intensivstationen könne dadurch verhindert werden.
Deshalb sollte künftig die Inzidenz allein nicht mehr entscheiden, ob Beschränkungen in einer Region nötig sind, so Radlmeier. In den letzten Tagen hatten sich mehrere Stimmen diesem Wunsch angeschlossen. Nach der heutigen Sitzung des Ministerrats hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder angekündigt, dass diese Gedanken aufgenommen werden: Über Ostern soll das Bayerische Landesamt für Gesundheit untersuchen, welche weiteren Faktoren auf welche Weise miteinbezogen werden können. „Ich begrüße diese Entscheidung sehr. Ich hoffe, dass die Experten hier zu einer guten Formel kommen, die die Realität besser einfängt“, so Radlmeier.