Bayern - hs (05.10.2023) Im Zuge der Aiwanger-Flugblatt-Affäre stiegen die Umfragewerte für die Freien Wähler auf 17 % und mehr. Das war vor zwei, drei Wochen. Mittlerweile sind die Werte für die FW von Hubert Aiwanger laut der jüngsten bayernweiten INSA-Umfrage vom 4. Oktober auf 15 % gesunken. Der gleiche Wert (15 %) wird für die Grünen angegeben.
Die AfD liegt bei 14 %, die SPD bei 9 % und die FDP muss mit 4 % befürchten, nicht mehr in den Landtag zurückzukehren.
Und die CSU? Sie leidet immer noch unter der Art und Weise wie Markus Söder die Flugblatt-Affäre gefahren hat und wird nur mehr 36 % laut INSA erreichen. Das wären 1,2 % weniger als bei der Landtagswahl 2018. Droht Söder eine indirekt sehr persönliche Niederlage?
Die FW hatte 2018 bereits 11,6 %, die Grünen jedoch 17,6 %, die AfD lag bei 10,2 % und die SPD bei 9,7 %. Die FDP kam 2018 mit 5,1 % wieder in den Landtag zurück. Der Landshuter FDP-Kandidat Norbert Hoffmann hat den Einzug in den Landtag nur ganz knapp verfehlt. Er war damals sogar noch FDP-Generalsekretär.
Die Linke wird aktuell nur mehr mit 2 % angegeben (2018 noch 3,2 %) und für "Sonstige" gibt INSA unverändert 5 % an.
Also das Rennen um den wichtigen Platz zwei hinter der CSU wird bis zur letzten Minute wohl spannend bleiben zwischen den Grünen und den Freien Wählern.
Duell um das Direktmandat zwischen Aiwanger und Radlmeier
Im Stimmkreis Landshut kommt es zum Duell zwischen Hubert Aiwanger (FW) und Helmut Radlmeier (CSU) um das Direktmandat. Falls Radlmeier, der 2018 noch einen Vorsprung von 2,7 % gegenüber Aiwanger bei den Wählerstimmen hatte, diesmal weniger Wählerstimmen trotz prominenter Unterstützung durch CDU-Chef Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder (jeweils mit Großkundgebungen in Biezelten) gegen den amtierenden Vize-Ministerpräsidenten und Wirtschaftsminister Aiwanger bekommen sollte, so wird dies wohl der Tatsache zuzuschreiben sein, dass Hubert Aiwanger die gegen ihn gerichtete Flugblatt-Affäre für die eigene Popularität ausschlachten konnte. Die Umfrage-Werte der Aiwanger-FW kletterten vorübergehend auf über 17 %.
Auch die "Süddeutsche" sieht heute in einer Reportage über interessante Stimmkreise die Möglichkeit, dass Radlmeier, weil auf der Kandidatenliste nicht abgesichert, sein Landtagsmandat gegen Aiwanger (52) verlieren könnte. Radlmeier (57) ist seit 2013 Landtagsabgeordneter. 2016 hat er als CSU-Kandidat die OB-Wahl gegen Alexander Putz (damals FDP-Kandidat) in der Stichwahl mit nur 29,6 % gegen 70,4 % verloren. Bei dieser Landtagswahl gehört OB Putz, da seit dem 11. Mai CSU-Mitglied, zu den direkten Wahlkampfunterstützern von Radlmeier.