Der Betrieb des seit circa Mitte des Jahres als Notunterkunft für Flüchtlinge betriebenen ehemaligen Schwesternwohnheims (Foto) an der Prof.-Buchner-Straße war bis Ende des Jahres vertraglich gesichert; die schon seit Betriebsbeginn im Vertrag beinhaltete Option, zwei Monate verlängern zu können, wird nun von Seiten der Stadt gezogen:
So kann das alte Schwesternwohnheim des Klinikums bis mindestens Ende Februar von Flüchtlingen weiter bewohnt werden. „Mindestens bedeutet hier, so ehrlich muss man sein, dass wir von Seiten der Stadt sehr hoffen, das Wohnheim vielleicht sogar über Februar hinaus halten zu können“, erklärt der Leiter der städtischen Stabsstelle Flüchtlingskoordination, Thomas Link. Wobei das Wort hoffen grundsätzlich positiv belegt sei, so Link, die Stadt aber genau genommen gar nicht anders kann. Denn nach wie vor jage die Stadt der durch den Verteilerschlüssel stetig steigenden Quote an Flüchtlingen hinterher. „Wir können uns jetzt und in den nächsten Monaten nicht leisten, auch nur ein einziges Bett aufzugeben.“
Anfang des Jahres 2016 würden im Klinikum weitere Feinabstimmungen in der Bauplanung geschehen, wie es um den Neubau des Wohnheims für Beschäftige des Klinikums steht. Davon abhängig ist, wie lange der vom Klinikum selbst momentan nur noch rudimentär genutzte Altbau noch Bestand hat. „Würde feststehen, dass der Bau erst im Herbst abgerissen würde, dann würden wir das Schwesternwohnheim bis zum letzten Tag nutzen müssen“, umreißt Link die Situation der gesamtstädtischen Unterbringungskapazitäten.
Wie lange die Alte Wäscherei am Rande des gleichen Wohnviertels noch genutzt werden kann, ist derweil ebenfalls noch nicht terminiert. Auch hier ist die Stadt von den weiteren Umbauplänen im Klinikum abhängig.
Link: "Nicht durch gesellschaftliche Zünder auseinander dividieren lassen"
„Fest steht auf jeden Fall, dass die Bewohner in der Nähe der beiden Unterkünfte sich vorbildlich verhalten, da können sie sich in anderen Städten mit den gleichen Herausforderungen und subjektiven Belastungen für die Bürger eine Scheibe abschneiden.“ Link selbst würde lieber heute als morgen jede der inzwischen bald sechs betriebenen Unterkünfte in städtischer Hand schließen, aber der anhaltende Flüchtlingsdruck lässt nicht auf eine Entspannung der Zahlen hoffen. „Bis dahin“, so Link, „gilt es zusammenzuhalten und sich nicht durch gesellschaftliche Zündler auseinanderdividieren zu lassen.“