OB-Kandidat der Landsuter Mitte: Tilman von Kuepach
Landshut - pm (18.11.2019) Vor zwei Jahren war das Bürgerbegehren „Busse Baby“ erfolgreich. Danach muss die Stadt Ihr Angebot um 30 % aufstocken. Wie genau diese 30 % aussehen, oder wie diese realisiert werden können, ist dabei ungewiss. Die Initiatoren des Begehrens sind mit der Verwaltung der Stadt aber einig, dass ohne Beteiligung des Landkreises das Ziel nicht erreicht werden kann. Zeit für die Morgenpost sich einmal um das Thema anzunehmen.
Aus zwei Gründen ist die Fraktion der Landshuter Mitte aus Claudia Zehentbauer, Dr. Maria Fick, Hans-Peter Summer, Dr. Thomas Küffner und Tilman v.Kuepach mit diesen Zielen höchst einverstanden.
Jeder Buskilometer, der grundsätzlich nicht als Leerfahrt zurückgelegt wird, ist gut für den Klimaschutz und entlastet die ständig verstopften Landshuter Straßen. Wo stehen wir eigentlich momentan, was ist nach dem Jahre 2017 geschehen?
Ab Oktober 2018 hat in Stadt und Landkreis Landshut eine Haushaltsbefragung statt, die hochinteressante Antworten und Erkenntnisse brachte. Die Stadtbevölkerung nutzt in hohem Maße das Fahrrad, um die täglichen kleinen Wege zu absolvieren. Der ÖPNV, also Bus und Bahn für Fahrten nach auswärts werden zu 10% gewertet. Das ist eine überraschend gute Zahl, da die Stadt München mit vergleichsweise tollen U- und S-Bahnen nur auf insgesamt 14 % kommt. Anders im Landkreis, hier spielen Bus und Bahn nur eine äußerst kleine Nebenrolle, lässt man die Abhol- und Bringfahrten des großen Autoherstellers mit den drei Buchstaben einmal beiseite. Viel besser dagegen die Situation in Ergolding, Altdorf und Kumhausen, da diese Gemeinden auch vom Stadtbus angedient werden. Ganz schlecht in den anderen boomenden Randgemeinden, wie zum Beispiel Adlkofen, was die Landshuter Mitte zum Vorschlag animierte den Stadtbus dorthin und regelmäßig auszuweiten.
Eine Gießkannenmethode in der Stadt das Angebot linear um 30 % zu erhöhen, wird also effektiv die Zahlen der Stadtbusnutzer nicht erhöhen. Auch ist der Antrag einer Partei, dass zu den Adventssamstagen der Bus kostenlos benutzt werden darf, kontraproduktiv. Neben erheblichem Ausfall von Geld in der klammen Stadtkasse, werden nur die Radfahrer auf den Bus geleitet. Das ist durch Feldversuche nachgewiesen.Stadt und Landkreis haben daher konsequent in getrennten Sitzungen jeweils einstimmig beschlossen:
Zusammen mit dem Landkreis/Stadt soll ein gemeinsamer Nahverkehrsplan durch den Landshuter Verkehrsverbund (LAVV) erarbeitet werden mit einer Angebotserhöhung der ÖPNV-Leistungen im Sinne des Bürgerentscheids.
Inzwischen ist sogar noch weiteres geschehen. Der Stadtrat hat ebenso wie der Kreistag einer Erhebung einer Studie zur Verbundserweiterung des MVV zugestimmt. Danach könnte, wenn alles gut geht, Landshut ab 2024 zum Einzugsbereich des MVV gehören, was auch mit Fahrpreiserhöhungen im Bereich der Stadtbusse verbunden ist, aber die Fahrkarten der Bahn massiv billiger macht, wenn man nach München fährt.
Die Stadtwerke Landshut, die das Busnetz in der Stadt bedienen, können eindrucksvolle Zahlen vorlegen. Es werden pro Jahr 7 Millionen Fahrgäste befördert. Dreißig Linien gibt es und 60 Busse sind nahezu täglich im Einsatz. Diese könnten durch Umrüstung auf Elektroantrieb auch noch klimafreundlicher gemacht werden. Der ÖPNV ist also auf einem guten Weg in Landshut.
Wenn Sie mal langsam und mit den Augen auf die Asphaltdecke der Inneren Münchnerstraße dort spazieren gehen, kann man die überteerten Trambahnschienen noch gut erkennen. Manche Städte, wie das heuer zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärte Naumburg an der Saale hatte die gleiche Straßenbahn. Auch die alten Waggons waren noch im Depot. Sie rumpeln jetzt wieder über die wiedereröffnete Strecke, sehr zur Freude der Touristen und der dortigen Stadtwerke. Die alte Tram ist auch ein wirtschaftlicher Erfolg. Auch Landshut könnte hier etwas machen, aber die Bedenkenträger …
Ihr Tilman v. Kuepach, Landshuter Mitte