So gut wie jedes zweite Krankenhaus bzw. Klinikum in Deutschland schreibt rote Zahlen. Das trifft in erster Linie auf jene Häuser zu, die sich (noch) in der Hand der Städte und Landkreise befinden. Das mit den roten Zahlen gilt für die Krankenhäuser im Landkreis ebenso wie insbesondere für das Landshuter Klinikum. Die Münchner Kliniken sind ebenfalls betroffen. Dort muß der Stadtrat Anfang Juli über empfindliche Einsparungen beschließen. So sollen alle Bediensteten im Durchschnitt pro Jahr auf 5.000 Euro Entlohnung verzichten.
Die Arbeitszeit soll verlängert, der Urlaub gekürzt werden. So berichtet es heute die "Süddeutsche".
Auf die 1200 Landshuter Klinikum-Beschäftigten - Ärzte wie Krankenschwestern und Pfleger - übertragen würde eine ähnliche Kürzung der Jahresgehälter zu Einsparungen von ca. 6 Millionen Euro pro Jahr führen. 2013 mußte die Landshuter Klinik (490 Betten) ein Defizit von 9,2 Millionen Euro melden. Die Stadt muß als alleiniger Gesellschafter der Klinik gGmbH mit mehreren Millionen Euro aushelfen. Am 3. Juli findet ein Sonderplenum des Stadtrats allein zum Klinikum Landshut statt, das ja zudem ehrgeizige Neubaupläne hat: ein neues Bettenhaus und ein neues Schwesternheim, das schon länger nicht mehr bewohnbar ist, stehen auf der Agenda ganz oben.
Die Münchner Kliniken wollen Mitarbeitern mit attraktiven Abfindungen (ca. 62.000 Euro) die Beendigung von Arbeitsverhältnissen schmackhaft machen und für einen Teil der zur Entlassung anstehenden Mitarbeiter eine Transfergesellschaft gründen.
Beim Landshuter Klinikum wurden zuletzt stets 526 Betten (siehe auch Statistikbuch der Stadt) angegeben, jetzt nur mehr 490. Eine Erklärung für jetzt 36 Betten weniger wurde dafür noch nicht geliefert. Vor zehn Jahren (1.1.2004) waren es am Klinikum noch 600 Betten (siehe Statistikbuch der Stadt aus dem Jahr 2005). Die Stadt ist ja in diesen zehn Jahren um ca. 7.000 Einwohner gewachsen. Dennoch wurden massiv Betten abgebaut.
Schwarze Zahlen soll in der Tat das kommunale Klinikum der Uni-Stadt Passau mit 656 Betten (1.700 Mitarbeiter) schreiben. Die dortigen Landkreis-Krankenhäuser wollen deshalb angeblich, so der Passauer SPD-MdL Bernhard Roos bei einer Pressekonferenz im Büro von MdL Ruth Müller, mit dem Klinikum der Stadt Passau kooperieren, ja am liebsten fusionieren./hs