Das Landshuter Klinikum ist praktisch eine Dauerbaustelle. Ständig wird saniert, erweitert. Im Hintergrund rechts das seit Jahren leerstehende Schwesternheim.
Die Landshuter Mitte fordert mit Prof. Dr. Thomas Küffner an der Spitze - siehe seine Haushaltsrede am 5. Dezember im Stadtrat - möglichst rasch eine Fusion der Stadt- und Landkreiskrankenhäuser zu einem Regionalkrankenhaus bzw. einer Regionalklinik, nicht nur eine Kooperation in wenigen Teilbereichen. Nur so könnten die Kosten entscheidend gesenkt werden. Ein akutes Thema ist die zu kleine Notaufnahme des Klinikums.
Weit über 50.000 Patienten hat allein das Klinikum Landshut. Ein Großteil davon kommt über die Notaufnahme ins Klinikum mit aktuell 538 Betten (2004 hatte das Klinikum noch 600 Betten). Ds Klinikum investiert die nächsten Jahre viele Millionen Euro zur Optimierung des Hauses. Auch die drei Kreiskrankenhäuser in Landshut-Achdorf, Vilsbiburg und Rottenburg rüsten rüsten weiter auf. Vor allem Vilsbiburg verfolgt hellhörig alle Bemühungen, die da Kooperation oder gar Fusion heißen, in der Befürchtung, dass dann letztendlich das Vilsbiburger Haus für eine Fusion geopfert werden könnte, so wie 1972 bei der Gebietsreform das Kreiskrankenhaus Geisenhausen, das zu einem Altenheim umfunktioniert wurde. Derzeit sind dort mittlerweile 148 Asylbewerber untergebracht.
Kurzfristig will der neue Geschäftsführer des Klinikums Landshut, Nicolas von Oppen, die Notaufnahme personell aufstocken. Andererseits sind die Arbeitsdingungen der Notaufnahme die letzten Jahre nie kritisiert worden. Im Gegensatz etwa zum Bettenhaus, das als nicht mehr sanierbar gilt. Ein Neubau soll noch in der Amtszeit von Oberbürgermeister Hans Rampf (endet am 31.12.2016) , der auch Aufsichtsratsvorsitzender der gemeinnützigen Klinikum GmbH ist, auf den Weg gebracht werden.
Mit dem Bau des Klinikums am jetzigen Standort wurde 1966 noch unter Josef Deimers Vorgänger Albin Lang begonnen. Unter Deimer wurde das Klinikum dann Schritt für Schritt - auch zu einem Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilian-Universität München - ausgebaut. Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt des Oberbürgermeisters (2004) hat OB Deimer mit Zustimmung des Stadtrats das Haus in die Gesellschaftsform einer Klinikum gGmbH überführt. Einziger Gesellschafter ist jedoch nach wie vor die Stadt Landshut. Das Klinikum hat über 1.200 Mitarbeiter. 2019 mußte das Haus ein Defizit von 9,2 Millionen Euro verbuchen. 2014 soll das Defizit auf vier Millionen Euro begrenzt werden. Man wird sehen, wenn die Zahlen für 2014 vorgelegt werden. - Das mehrstöckige Schwesternheim steht - weil schimmelig - seit Jahren leer. Noch so eine Baustelle. Es ist auch als Notunterkunft für Flüchtlinge nicht nutzbar.
Im 150.000 Einwohner großen Landkreis schreibt nur das Achdorfer Krankenhaus knapp schwarze Zahlen, weil es eine praktisch hundertprozentige Auslastung der 345 Betten hat. Die Krankenhäuser in Vilsbiburg und Rottenburg sind dagegen - ähnlich wie das Landshuter Klinikum - chronisch defizitär, wie im übrigen 42 Prozent aller kommunalen Krankenhäuser in ganz Bayern.
Mit einer Privatisierung der Landshuter Klinik bzw. der Kreiskrankenhäuser wil sich weder der Stadtrat noch der Kreistag anfreunden. Das ist ein rotes Tuch. Zuletzt ist ein derartiger Versuch im Nachbarlandkreis Rottal-Inn gescheitert. Ein Bürgerbegehren hat entsprechende Pläne der früheren Landrätin Gundi Mayer, die alle drei Krankenhäuser in Eggenfelden, Pfarrkrichen und Simbach am Inn - weil ständig defizitär - für zusammen 66 Mllionen Euro privatisieren wollte. /hs