LANDSHUT. Der Oberbürgermeister der Stadt Landshut, Hans Rampf, der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Landshut, Polizeioberrat Rainer Kroschwald, und der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Niederbayern, Anton Scherl, trafen sich am Dienstag (30.04.) zu einem Gespräch in den Räumen des Rathauses.
Im Vordergrund stand das alljährliche Sicherheitsgespräch für die Stadt Landshut. An der Gesprächsrunde nahm auch der Leiter der Verkehrspolizeiinspektion aus Landshut, Erster Polizeihauptkommissar Rupert Grasmüller und weitere Vertreter der Stadt Landshut teil.
Im Bild von links Ordnungsamtsleiter Fritz van Bracht, Stellv. Leiter der Polizeiinspektion Landshut, Polizeioberrat Rainer Kroschwald , Leitender Rechtsdirektor Harald Hohn, Oberbürgermeister der Stadt Landshut, Hans Rampf, Polizeivizepräsident Anton Scherl vom Polizeipräsidium Niederbayern, Erster Polizeihauptkommissar Rupert Grasmüller, Leiter der Verkehrspolizeiinspektion Landshut.
Die Stadt Landshut als Sicherheitsbehörde, sowie die Dienststellen der Verkehrspolizei, Kriminalpolizei und der Polizeiinspektion Landshut sind für die Sicherheit im Stadtgebiet mit einer Fläche von 66 qkm und der knapp 64.000 Einwohner zuständig. "Diese Sicherheit wurde auch im vergangenen Jahr durch die Institutionen gewährleistet", resümierte Kroschwald.
Landshuts "Polizeivize" musste in vielen Bereichen über steigende Tendenzen berichten. So stieg die Anzahl der insgesamt registrierten Straftaten um 7 % auf 5.998 Fälle. Dies stellt eine Steigerung um 391 Fälle dar. Dabei muss aber berücksichtigt werden, dass die Fallzahlen im Jahr 2011 mit Abstand das niedrigste Niveau innerhalb der letzten zehn Jahre aufwiesen.
64,3 % der Taten konnten aufgeklärt werden. Damit konnte die Aufklärungsquote deutlich gesteigert werden. Das ist der höchste Wert der letzten zehn Jahre.
Ein wichtiger Index für die „Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung" ist die sogenannte Häufigkeitszahl. Sie gibt die Anzahl der angezeigten Straftaten im Jahr, gerechnet auf 100.000 Einwohner, wieder. Mit einer Häufigkeitszahl von 9.334 (2011: 8.864) wird zwar ein Anstieg um 5,3 % registriert; dieser Wert markiert jedoch die drittniedrigste Häufigkeitszahl im Zehn-Jahres-Vergleich.
Die Fallzahlen der Gewaltkriminalität weisen das zweite Jahr bereits einen Anstieg auf und liegen nach der Steigerung von 8,3 % (18 Fälle) über dem Durchschnittswert der letzten zehn Jahre. Erfreulich ist hier, dass im Jahr 2012 die Aufklärungsquote auf 80,1 % gesteigert werden konnte. Die meisten Delikte - 200 Fälle - mussten im Bereich der gefährlichen und schweren Körperverletzung bearbeitet werden, was ein Plus von 8,7 % bedeutet. Leider waren vier versuchte Tötungsdelikte gegenüber einem Fall im Vorjahr zu registrieren.
Einen deutlichen Anstieg verzeichnete der Deliktsbereich "Tankbetrug": Von 25 auf 50 Fälle stiegen hier die Fallzahlen an. Erwähnenswert ist dabei die um 12 % gestiegene Aufklärungsquote auf sage und schreibe 84 %.
Leicht rückläufige Zahlen wurden dem Oberbürgermeister im Bereich der Straßenkriminalität mitgeteilt: Zwar lediglich um vier Fälle reduzierten sich die Fallzahlen im Jahr 2012 (1.247) auf den niedrigsten Stand seit 10 Jahren.
Ebenfalls rückläufig verhalten sich die Zahlen im Bereich der Diebstahlskriminalität. Hier ist ein Rückgang um 2,3 % (48 Fälle) im Vergleich zum Vorjahr festzustellen. Eine erfreuliche Entwicklung zeigen die Fallzahlen in den Bereichen "Diebstahl von Kraftwagen" und "Diebstahl von Krafträdern". Hier konnten deutliche Rückgänge verbucht werden. Bedauerlich ist die Entwicklung bei den Fahrraddiebstählen. Hier ist ein signifikanter Anstieg um 26 Fälle (plus 6 %) auf 458 Fälle zu verzeichnen. Die Bekämpfung dieses Deliktsbereiches bleibt u.a. Schwerpunkt der polizeilichen Tätigkeit.
284 Fälle der Rauschgiftkriminalität beschäftigten die Bediensteten der Polizei in Landshut im Jahr 2012, eine Steigerung zum Vorjahr um 4 %, bzw. 11 Fälle. Darunter u. a. auch Fälle mit Amphetamin und Metamphetamin, zu dem auch die Modedroge "Crystal Speed" gehört. Speziell in diesem Bereich stiegen die Fallzahlen von 28 auf 47 an.
2 Drogentote (2011: 4) waren im Stadtgebiet Landshut zu beklagen.
Oberbürgermeister Rampf informierte sich auch über die derzeitige „Modedroge" Crystal Speed. Die Niederbayerische Polizei wird den steigenden Fallzahlen durch ein spezielles Bekämpfungskonzept, sowie einer Intensivierung der Schleierfahndung entgegentreten. „Wir werden alles daran setzen, dieses neue Kriminalitätsphänomen effektiv unter Ausschöpfung unserer Möglichkeiten zu bekämpfen" so Polizeivizepräsident Anton Scherl.
Ein weiteres Thema beim Sicherheitsgespräch war die Entwicklung im Bereich des Verkehrsunfallgeschehens. Die Unfallbilanz des Jahres 2012 für die Stadt Landshut entwickelte sich entgegen dem niederbayerischen Trend. So gingen zwar die Gesamtunfälle erfreulicherweise leicht nach unten, jedoch haben Unfälle mit Personenschäden geringfügig zugenommen. Bei den Unfällen mit Personenschäden (504 Verletzte) darf festgestellt werden, dass es sich bei jedem dritten Verletzten in der Stadt Landshut um einen Radfahrer handelt.
Im Stadtgebiet Landshut ereigneten sich zwei tödliche Verkehrsunfälle (2011: 0). Dabei kamen ein Pkw-Insasse und ein Motorradfahrer ums Leben.
Neben den statistischen Daten wurden u.a. auch über die Personalsituation bei den Dienststellen im Landshuter Stadtgebiet gesprochen. Oberbürgermeister Rampf wird daher nachdrücklich die Berücksichtigung der Dienststellen im Landshuter Raum bei der anstehenden Verteilung neuer Planstellen fordern.
Rampf lobte ausdrücklich die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Polizeidienststellen im Stadtgebiet, sowie dem Polizeipräsidium in Straubing. Ein Kompliment, das Polizeivizepräsident Scherl, erfreut zurückgab: "Die Kooperation mit der Stadt als Sicherheitsbehörde zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger sei einfach hervorragend".
"Landshut ist und soll sicher und lebenswert bleiben", so das Resümee der Gesprächsteilnehm