Saukaltes Wetter. Dennoch kamen am Nachmittag (9.04.) weit über 200 Teilnehmer zum Ostermontagmarsch bzw. zur Kundgebung vor das Landshuter Rathaus. Heißer Kaffee und selbstgebackene Kuchen wurden serviert. Das Duo Michaele Dietl und Monika Straube sorgte mit frechen Songs für die richtige Musik auf der Bühne, wo Brigitte Rasch die Kundgebung eröffnete. "Im Krieg ist die Wahrheit stets das erste Opfer" war auf einem Flyer zu lesen.
Viele Fahnen wurden geschwungen, vor allem von den Linken, von denen sogar Stadträte aus Freising und Regensburg angereist waren. Zum Ende der Kundgebung kam auch noch die linke Bundestagsabgeordnete Kornelia Möller mit einem Koffer im Schlepptau. Auch sie ergiff kurz das Wort.
Die DKP hatte, wie auch all die Jahre zuvor, einen Infostand direkt vor dem Rathaus aufgebaut. Sogar ein SPD-Stadtrat war zu sehen. Robert Gewies war mit mehreren Jusos, die zu den Mitveranstaltern zählten, dabei. Auch die Reidels, Marlene und Beate, waren gekommen, ebenso Paul Riederer und die aktuelle Bund-Naturschutz-Vorsitzende Kathi Mechthild-Sturm. Karl-Heinz Schenk, Mitbegründer des Runden Tisch, sprach über die Ziele der Friedensbewegung. Die Künstlerin Christine Rieck-Sonntag gehörte auch zu den Teilnehmern. Kelly Baumann kam zwischendurch mit dem Fahrrad vorbei.
Mit einem Rollenspiel wurden auf der Bühne die Kriege der letzten 22 Jahre (Balkan, Afghanistan, Irak usw.) szenisch kritisch und sarkastisch dargestellt. Die aktuelle Auseinandersetzung um ein Günter-Grass-Gedicht und die heutige Verhängung eines Einreiseverbots durch die Israelische Regierung gegen den deutschen Literaturnobelpreisträger sprach keiner der Redner direkt an. Unter den Besuchern gab es übewiegend Sympathien für den 84-jährigen Grass und die meisten hatten keinerlei Verständnis für das Einreiseverbot. Im Flyer formulierten die Veranstalter sogar ganz im Sinne von Günter Grass: "Um so mehr wird ein militärischer Angriff auf den Iran, geschürt durch aggressive antisemitische Drohungen der Iran-Regierung, zu einem unbeherrschbaren Flächenbrand führen."
Die zweistündige Verantaltung verlief friedlich. Die deutlich präsenten Polizeikräfte mußten zu keiner Zeit eingreifen. Es wurden auch keinerlei Transparente oder Plakate beschlagnahmt.