Ab 2016 wird es laut Verkehrsminister Martin Zeil ab Landshut und Regensburg über die künftige Neufahrner Spange direkt eine Zugverbindung zum Münchner Flugha- fen geben. Mitte nächsten Jahres sollen die Baumaßnahmen für die Neufahrner Spange beginnen. OB Hans Rampf ist hocherfreut. Hubert Aiwanger, Landesvorsitzender der Freien Wähler, ist dagegen eher spektisch. Er traut den Ankündigungen nicht so recht.
Die Neufahrner Spange bedeutet, die in Landshut abfahrenden Züge würden hinter Freising über die noch zu bauende Neufahrner Kurve zum Flughafen einschwenken. Anfang nächsten Jahres will der Freistaat den Realisierungs- und Finanzierungsvertrag mit der Bahn unterzeichnen. Bereits im zweiten Halbjahr sollen dann laut Verkehrsminister Zeil die Bagger anrollen, „damit Fahrgäste aus Regensburg, Landshut, Moosburg und Freising - das sind ca. 5.500 täglich - so früh wie möglich eine schnelle und bequeme Direktverbindung zum Münchner Flughafen erhalten", so Bayerns Verkehrsminister. Das Projekt solle rund 85 Millionen Euro kosten.
Rampf: "Seit langem mehr als überfällig."
Besonders Oberbürgermeister Hans Rampf, der sich gemeinsam mit der „Initiative Marzlinger Spange" seit vielen Jahren mit Nachdruck massiv für eine schnelle umsteigefreie Bahnanbindung zum Flughafen München aus Nord- und Ostbayern einsetzt, begrüßt den Beschluss sehr.
„Eine direkte Flughafen-Schienenanbindung für den ostbayerischen Raum ist seit langem mehr als überfällig", betonte Rampf. Die Marzlinger Spange, von der der gesamte nord- und ostbayerische Raum profitiert hätte und die laut Rampf bereits auch schon sein Vorgänger Josef Deimer stark vorangetrieben hatte, sieht der Oberbürgermeister nach wie vor als optimalste und sinnvollste Lösung, dennoch bezeichnete er die Neufahrner Kurve als eine gute und zufriedenstellende Alternative.
Egal ob privat oder beruflich, so Rampf, der Schienenverkehr sei unabdingbar. In Zeiten steigender Spritpreise suchen die Menschen trotz hohen individuellen Mobilitätsanspruch nach kostengünstigeren Alternativen – eine Zuganbindung kann dafür die beste Lösung sein. Zig Fahrgäste täglich seien auf ein leistungsstarkes Fahrplanangebot sowie entsprechende Anschlussmöglichkeiten angewiesen, sagte Rampf, der auch Mitglied der Bayerischen Eisenbahngesellschaft ist.
„Der Ausbau ist ein Schritt nach vorne", so Rampf. Damit verbunden seien viele positive Aspekte: Die Flughafen-Anbindung sei nicht nur für Reisende aus Landshut attraktiv, besonders für die vielen Flughafen-Beschäftigten aus der Region – mittlerweile sind es über 3000 – stelle die Schienenverbindung neben der überaus positiv angenommenen Flughafen-Buslinie eine große Entlastung dar. Die Zugverbindung vom Flughafen nach Landshut könnte sich zudem auch positiv auf die Tourismuszahlen auswirken. Rampf ist überzeugt: „Mit dem Ausbau der Bahn-Infrastruktur wird Landshut nicht zuletzt als attraktiver Wohn-, Lebens- und Arbeitsstandort gestärkt."
Aiwanger traut den Ankündigungen nicht
Beim Landesvorsitzenden der Freien Wähler, MdL Hubert Aiwanger, überwiegt dagegen die Skepsis: Der Verkehrsminister habe den Baubeginn der Neufahrner Spange schon für heuer, also für 2012, zugesichert. Die Bagger müßten längst vorOrtsein. Jetzt sollen die Bauarbeiten vier Wochen vor der Landtagswahl 2015 beginnen. Aiwanger traut dem Braten nicht. Er sieht in der Ankündigung ein Ablenkungsmanöver zum Koalitionsstreit von CSU und FDP über die Abschaffung der Studiengebühren und Aiwanger weiß natürlich auch, das die FDP bei den aktuell katastrophalen Umfragewerten endlich mit Erfolgsmeldungen aufwarten müsse.