Die Hochschule Landshut erweitert ihr Angebot um den Schwerpunkt Medizintechnik: Neben einem neuen Studiengang „Biomedizintechnik“ und verstärkten Forschungs- aktivitäten wird auch ein eigenes Netzwerk Medizintechnik entstehen.
Bei einem Pressegespräch gab die Hochschule Landshut am Donnerstag (9. Februar) zusammen mit Klinikum und Stadt Landshut ihre Pläne im Bereich Medizintechnik bekannt: Im Bild von links die Chefärzte Prof. Dr. Norbert Blumstein und Prof. Dr. Dieter Woischneck (beide Klinikum Landshut), Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel, Ober- bürgermeister Hans Rampf, Netzwerkmanagerin Caroline Eberl und Studiengangleiter Prof. Dr. Holger Timinger (beide Hochschule Landshut).
Das wird speziell Unternehmen der Region Südostbayern dabei unterstützen soll, in diesem zukunftsrelevanten Markt ein weiteres Standbeine aufzubauen. Kooperationspartner sind vorerst das Klinikum Landshut und die IHK Niederbayern. Neben bereits bestehenden renommierten Lehr- und Forschungsschwerpunkten will die Hochschule Landshut sich verstärkt im breit gefassten Bereich „Sozialer Wandel und Gesundheit“ aufstellen, wie Hochschulpräsident Prof. Dr. Stoffel erklärt. Einen wichtigen Baustein hierzu bilde der neue Themenbereich Medizintechnik, eine Branche mit besonders hohem Wachstum. Und hier habe man mit dem neuen Studiengang, mit Forschungsprojekten und dem neuen Kompetenznetzwerk ambitionierte Ziele.
OB Rampf ermuntert zur Beteiligung am neuen Projekt
Oberbürgermeister Hans Rampf betonte die Bedeutung des Gesundheitssektors für die Wirtschaft Bayerns: der Umsatz liege bei jährlich 40 Mrd. Euro, 12 Prozent der Erwerbstätigen seien in diesem Bereich tätig und mit dem demografischen Wandel entstehe ein enormes Wachstumspotenzial. Er bedankt sich bei Hochschulpräsident Prof. Dr. Stoffel und den Chefärzten Dr. Norbert Blumstein und Prof. Dr. Dieter Woischneck vom Klinikum Landshut für das Engagement in diesem wichtigen Markt und sagte die Unterstützung der Stadt Landshut zu. Eine Zusammenarbeit mit dem LaKuMed sei geplant. Für den weiteren Ausbau ruft er alle interessierten Kliniken, Unternehmen und Kommunen auf, sich an dem Projekt zu beteiligen.
Medizintechnik umfasst ein breites Spektrum an High-Tech-Lösungen in Bezugnahme auf Diagnostik wie z.B. Bildgebende Verfahren und EKG, Chirurgie und Intensivmedizin sowie Endoskopie (minimalinvasive Verfahren), oder Implantate, um einer immer älter werdenden Bevölkerung neue Lebensqualität zu verschaffen. In der Produktion dieses breiten Spektrums an Medizinprodukten stecken viele Chancen für Unternehmen, insbesondere für Zulieferer, die bisher hauptsächlich in anderen Branchen tätig waren und sich ein weiteres Standbein schaffen wollen.
Im Wintersemester 2012/13 geht's los
Um diesen Wachstum langfristig zu ermöglichen, benötigen Industrie, Dienstleistung und Forschungsinstitutionen ausgezeichnet ausgebildete Ingenieure mit biomedizintechnischen Kompetenzen. Deshalb wird die Hochschule Landshut ab dem Wintersemester 2012/2013 den Bachelorstudiengang „Biomedizinische Technik“ an der Fakultät Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen anbieten. „Der interdisziplinär angelegte Studiengang vermittelt auf Basis biomedizinischer, biophysikalischer und elektrotechnischer Grundlagen Kompetenzen in wichtigen zukunftsträchtigen Schwerpunkten der Medizintechnik,“ wie Studiengangsleiter Prof. Dr. Timinger erklärt. Besonderer Wert werde dabei auf die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis gelegt. Mehrere neue Labore werden hierfür an der Hochschule eingerichtet. Darüber hinaus ermöglicht das Klinikum Landshut Studierenden Einblicke in klinische Arbeitsabläufe und fördert so das Verständnis für die Belange der Anwender und Kunden.
Die Hochschule Landshut führt bereits seit vielen Jahren erfolgreich Projekte der angewandten Forschung im Bereich der Medizintechnik durch. Die Kombination von Technikern und Medizinern verspricht hier viel Potenzial. Dr. Blumstein und Prof. Dr. Woischneck vom Klinikum arbeiten aktuell an einer neuen Methode, einer Kombination aus minimal invasiver Operation und Strahlentherapie zur Verbesserung der Therapie von Wirbelmetastasen, die zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität vor allem durch Schmerzen führen. Weitere gemeinsame Projekte wie Optimierte nuklearmedizinische Bildgebung bei Hirntumoren oder die Optimierung der Therapie von Hirnverletzungen sind in Planung.
Am 21. März 2012 Eröffnungs-Event an der Hochschule LA
Um über diese Projekte hinaus zusammen mit Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen Projekte realisieren zu können, wird das Netzwerk Medizintechnik als Plattform dienen. Vom Materiallieferanten bis zum klinischen Endkunden und Anwender sollen dabei Partner an einen Tisch gebracht werden und damit ein Ideenpool generiert, Unterstützung in Technologiescouting, Fachforen und Arbeitskreise sowie der Zugang zu staatlichen Fördermitteln und Projektpartnern ermöglicht werden. Zur Finanzierung des Netzwerkes sind bereits EU-Fördermittel beantragt worden. Städte und Landkreise der Region (gesamtes Niederbayerns aber auch angrenzende Regionen wie das Südostbayerische Chemiedreieck bis nach Österreich) sind aufgefordert, sich daran zu beteiligen, um die ansässigen Unternehmen zu befähigen, auf dem Zukunftsmarkt Medizintechnik agieren zu können. Unterstützung erhält das Netzwerk, das am 1. März in Kooperation mit der IHK Niederbayern an den Start gehen wird, auch von der Regierung von Niederbayern. Die Eröffnungsveranstaltung wird am 21. März 2012 an der Hochschule Landshut stattfinden.
Foto: Bei einem Pressegespräch gab die Hochschule Landshut zusammen mit Klinikum und Stadt Landshut ihre Pläne im Bereich Medizintechnik bekannt: die Chefärzte Dr. Norbert Blumstein und Prof. Dr. Dieter Woischneck (beide Klinikum Landshut), Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel, Landshuts OB Hans Rampf, Studiengangsleiter Prof. Dr. Holger Timinger und Netzwerkmanagerin Caroline Eberl (beide Hochschule Landshut)
Ansprechpartner
Management Netzwerk Medizintechnik:
Frau Caroline Eberl, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!,
Telefon: 0871 – 506 498
Bachelor Studiengang Biomedizintechnik
Studiengangsleiter
Prof. Dr.-Ing. Holger Timinger
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Telefon: 0871 – 506 673