Landshut (25.11.2018) Der nächste Vortrag der Studierenden Gruppe (In)visible Borders folgt schon am Dienstag, 27. November um 19 Uhr an der Hochschule Landshut. Raum D 002. Peter Bierl setzt sich kritisch mit dem Thema Anthroposophie und Waldorfschule auseinander. "Hautcreme für Babypopos von Weleda, biologisch-dynamische Karotten der Marke Demeter, Rudolf-Steiner-Brot im Naturkostladen und die Waldorfschule basieren auf der Anthroposophie. Der Journalist Peter Bierl analysiert die okkulte Weltanschauung hinter den Produkten und ihrem Erfinder Rudolf Steiner.
Der Mann präsentierte sich als Hellseher und wurde von Anhängern als „Menschheitsführer“ und Wiedergeburt von Aristoteles verehrt.
Steiner war überzeugt, dass nur die „weiße Rasse“ am Geiste schafft, während Schwarze überhitzte Triebwesen seien und Juden zersetzend wirkten. In der Welt der Anthroposophen spuken Engel und Dämonen, Volks- und Rassengeister, finden sich Versatzstücke aus Buddhismus, Hinduismus und Christentum vermischt mit Darwinismus und Kulturpessimismus. Anthroposophen erklären die Reaktorkatastrophe in Fukushima als karmischen Ausgleich, die Waldorfpädagogik basiert auf der Vorstellung von Reinkarnation und Karma. Lehrer werden nach den Ideen Steiners ausgebildet. In einem Buch, das zur Unterrichtsvorbereitung empfohlen wurde, heißt es: „Der Keim zum Genie ist der arischen Rasse bereits in ihre atlantische Wiege gelegt worden.“
Peter Bierl ist freier Journalist und lebt in der Nähe von München. Er schreibt u.a. für Konkret, Jungle World und Rechter Rand. Er ist Autor von „Grüne Braune: Umwelt-, Tier- und Heimatschutz von rechts“ (Unrast-Verlag 2014), „Schwundgeld, Freiwirtschaft und Rassenwahn. Kapitalismuskritik von rechts: Der Fall Silvio Gesell“ (Konkret-Verlag, 2012) sowie „Wurzelrassen, Erzengel und Volksgeister. Die Anthroposophie Rudolf Steiners und die Waldorfpädagogik“ (Konkret, 2005)"