Die bayerischen Ergebnisse der Europawahl sind besonders interessant, nicht nur, weil die sieggewohnte CSU diesmal ihr mit Abstand schlechtestes Ergebnis einstecken mußte. Doch die C-Partei kann mit Manfred Weber (42) wieder einen (von 5 Abgeordneten) ins Europaparlament schicken. Die SPD kam bayernweit erstmals wieder über 20 Prozent.
Das erfreut die SPD-Matadoren in Stadt und Landkreis Landshut ganz besonders. Wir trafen heute z.B. einen bestens gelaunten SPD-Fraktionschef Robert Gewies, dem beim Cafe "Dolomiti" der grüne Stadtrat Hermann Metzger von Herzen gratulierte.
Die AfD (Alternative für Deutschland) ist mit glatt 8 Prozent der Wahl-Gewinner schlechthin. Und wir können feststellen, dass in Anbetracht der bayerischen Ergebnisse das speziell Landshuter CSU-Wahlergebnis gar nicht so stark aus dem Rahmen fällt. Das gilt auch für die Wahlbeteiligung. Also eher keine drastisch trotzige Reaktion auf die verlorenen Bürgermeisterwahlen. Die Wahlbeteiligung war ja in den anderen beiden kreisfreien Nachbarstädten Straubing und Passau noch geringer. Dort gibt es bekanntlich derzeit keinerlei Turbulenzen bei der CSU. Die AfD hat andererseits in Landshut keine einzige Versammlung abgehalten, zum Teil nicht einmal plakatiert. Deren Kandidaten kannte kaum jemand.
Die Freien Wähler von Hubert Aiwanger blieben mit 4,3 Prozent eher unter den Erwartungen. Die Grünen können mit 12,1 Prozent durchaus zufrieden sein. Das bedeutet weiteren Rückenwind für die neue Landeschefin Sigi Hagl. Für die FDP kann es dagegen wohl nicht mehr schlimmer kommen. Dass die ÖDP mit 2,7 Prozent fast gleichauf mit den Linken (2,9 %) liegt, ist sehr erstaunlich. Das könnte auch die ÖDP in Landshut erstmals ermuntern, für 2016 einen eigenen OB-Kandidaten zu präsentieren oder eine -Kandidatin. Das kann man auch nur der FDP empfehlen frei nach dem Motto "jetzt erst recht".
Dass Stadtrat Lothar Reichwein (53) schon indirekt seinen Hut in den OB-Wahl-Ring für 2016 geworfen hat, spricht für sein Selbstbewußtsein. Würde er zum Nachfolger von OB Rampf gewählt werden, könnte Kirstin Sauter (33) wieder in den Stadtrat nachrücken. Reichwein wäre dann auch der direkte Vorgesetze seines FW-Vereinskollegen und 3. Bürgermeisters Erwin Schneck (62). Nichts ist unmöglich ... /hs