Anlässlich des Tags gegen Lärm simulierte die „Bürgerinitiative (BI) Landshut gegen die 3. Start- und Landebahn am Münchner Flughafen" mit einem Lärmgenerator am Ländtor landende Flugzeuge. „Das Ziel der Aktion ist es, die Bevölkerung auf drastische Weise auf die möglichen Auswirkungen einer 3. Startbahn für Landshut aufmerksam zu machen."
Dies erklärte Siegfried Pschibul-Markgraf als der Sprecher der B ürgerinitiative. Weiter wies er darauf hin, dass ein möglicher Bau einer dritten Startbahn in etwa eine Verdopplung des Fluglärms in der Stadt und im südlichen Landkreis zur Folge haben würde.
„Fluglärm beeinträchtigt die Lebensqualität und macht krank", kritisierte Stadträtin Elke März-Granda. Schon heute leiden viele Menschen aus Flughafenregionen unter dem Lärm der ständig an- und abfliegenden Flugzeuge. "Während wir in vielen anderen Bereichen erhebliche Fortschritte erzielt haben, ist die Lärmbelastung für die Bevölkerung seit Jahren unvermindert hoch. Und insbesondere im Luftverkehr droht die Belastung noch weiter zuzunehmen", so März-Granda.
Für die BI-Mitglieder steht fest, dass für eine 3. Startbahn keinerlei Bedarf besteht. „Die Zahl der Flugbewegungen ist im vergangenen Jahr erneut um 1,4 Prozent gesunken und von 2008 bis 2014 ist ein Rückgang von fast 15 Prozent der Flugbewegungen zu verzeichnen", erläuterte Stadträtin Hedwig Borgmann.
Viele Bürger stellen sich die Frage, ob die 3. Bahn noch verhindert werden kann. Laut Dr. Christian Thurmaier stehen die Chancen, den Bau der Piste zu verhindern, nicht schlecht. „Die Klagen der Kommunen gegen den Planfeststellungsbeschluss vom Bundesverwaltungsgericht sind zwar abgewiesen worden, die Behandlung der Klagen von Bund Naturschutz (BN) und zahlreicher Privatkläger aber stehen noch aus.", so Thurmaier. „Außerdem läuft noch eine Klage des Bund Naturschutz beim Europäischen Gerichtshof wegen Verstoß gegen europäisches Recht (FFH- Gebiet)", ergänzte Mühlebach-Sturm, Vorsitzende vom Bund Naturschutz in Landshut.
Auch politisch gesehen stehen die Chancen gut. Die Stadt München als einer der drei Anteilseigner der FMG fühlt sich nach wie vor an den Bürgerentscheid vom 17.6.2012 gebunden, der sich mehrheitlich gegen einen Bau der 3. Startbahn aussprach. Dies wurde vom neuen OB Dieter Reiter in einem zweistündigen Gespräch mit Vertretern von aufgeMUCkt bestätigt. „Und ohne die Zustimmung der Stadt München kann die FMG nicht bauen, auch wenn sie juristisch Baurecht bekommen sollte", so Stadträtin Christine Ackermann.