Landshut - pm (16.06.2013) "Alles nur Fassade": Die Grünen Stadträte mahnen vor der öffentlichen Plenarsitzung des Stadtrats am Freitag, 21. Juni (15 Uhr), mehr Sensibilität bei den Neubauplänen für den "Moserbräu", Altstadt 178/180, zwischen neuer Postbank (re.) und Cafe/Bäckerei Oberpriller (li.), an. Zwar hatte der Bausenat im Mai grünes Licht für den Neubau (ein Projekt von Immobilienkaufmann Hans Eller) gegeben, zwölf Stadträtinnen und Stadträte von den Grünen, der SPD und der ÖDP haben sich jedoch gegen diesen Beschluss gewandt und fordern nun die Befassung in der Vollsitzung des Stadtrats.
„Nach der katastrophalen Entscheidung für den Abriss dieses stadtbildprägenden historischen Gebäudes, setzt der Bausenat nun noch eins drauf, indem er entgegen seiner eigenen Beschlusslage, die Fassade originalgetreu wieder zu errichten, Modifizierungen zulassen will, die dem Original spotten", kritisiert Grünen-Fraktionsvorsitzende Sigi Hagl.
Die Grünen hoffen nun, dass das Plenum am Freitagnachmittag mehr Sensibilität in Gestaltungsfragen gerade an so markanter Stelle an den Tag legt und die Pläne in ihrer jetzigen Form ablehnt.
Kastanien am Wittelsbacher Hof müssen bleiben
Das Stadtratsplenum wird am Freitag (21.6.) auch endgültig über den Erhalt der Kastanien im Biergarten des Wittelsbacher Hofes entscheiden. Für die Stadtratsfraktion der Grünen steht fest: Diese beiden noch verbleibenden Bäume eines Naturdenkmals im Wirtsgarten sind schützenswert und dürfen einer Bebauung nicht weichen. „Hier steht Baumschutz klar vor Baurecht", fordert Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner, Vorsitzender des Umweltausschusses.
Schon 1990 hat der Bausenat sich in einer städtebaulichen Rahmenplanung für den Erhalt der Kastanien ausgesprochen. Eine Bebauung des Biergartens sah der Plan nie vor. Die von Baureferent Johannes Doll bemühte historische Ableitung einer geschlossenen Blockbebauung in der Seligenthalerstraße überzeugt nicht. Vielmehr komme dem Wittelsbacherhof eine Solitärstellung zu, so Keyßner.
Die Kastanien sind für den Straßenraum dort prägend, das sieht auch die Naturschutzbehörde so, unterstreicht Grünen-Stadträtin Sigi Hagl die Forderung ihrer Fraktion, nur eine Bebauung dort zuzulassen, die keine Fällung der Bäume erfordert.