Noch nie zuvor gab es für die Stadtratswahl so viele Bewerberinnen und Bewerber um 44 Sitze im Stadtrat Es sind exakt 440 auf zehn Kandidatenlisten. Davon bewerben sich 403 Kandidatinnen und Kandidaten neu und 37 verteidigen ihre Sitze im Stadtrat. Nur sieben Sitze werden sicher frei.
Denn vier amtierende CSU-Stadträte (Dr. Moratscheck, Dr. Götzer, Dr. Schnurer und Helge Teuscher) nicht mehr kandidieren und ebenso nicht mehr Dr. Pätzold (parteilos bei den Grünen), Prof. Dr. Zeitler (ehemals FDP, jetzt AfD) sowie Mundi Lohr (ehemals Bürgerblock), der seit über zwei Jahren im Koma liegt.
Erstmals tritt die Bayernpartei mit 44 Kandidaten an und ebenso erstmals die Landshuter Mitte sowie die Junge Liste. Alle drei haben erfolgreich jeweils 340 Unterstützer-Unterschriften gesammelt. Sieben der zehn Kandidatenlisten sind wohl dem bürgerlichen Lager (siehe Programme) zuzuordnen, drei - Grüne, ÖDP und SPD - eher dem ökologischen bzw. dem sozialen Spektrum. Die CSU und die Grünen haben jeweils als Wahlziel "stärkste Stadtratsfraktion" ausgerufen. Das ist derzeit die CSU mit noch 12 Mandaten. Die Grünen haben als zweitstärke Fraktion sieben Mandate.
Wer wird am 16. März Stimmenkönig? Vor sechs Jahren waren dies Dr. Moratscheck (CSU) knapp vor Dr. Keyßner (Die Grünen) mit jeweils über 15.000 persönlichen Stimmen. Wer bei dieser Stadtratswahl besonders gut abschneidet, wird mehr oder weniger automatisch zum Kreis der OB-Kandidaten für die Nachfolge von Hans Rampf (2016) gehören. Insofern stehen Helmut Radlmeier und Ludwig Zellner (beide CSU), Prof. Dr. Goderbauer-Marchner und Prof. Dr. Küffner (beide LM), Sigi Hagl und Dr. Keyßner (beide Die Grünen), sowie auch Jutta Widmann (FW) und sogar auch Thomas Haslinger (Junge Liste) unter besonderer Beobachtung.
Nicht zuletzt ist ein persönlich herausragendes Wahlergbnis die beste Empfehlung für die Wahl zum 2. oder 3. Bürgermeister. Diese geheimen Bürgermeister-Wahlen erfolgen in der ersten Sitzung des neugewählten Stadtrats am Freitag, 2. Mai. Vor sechs Jahren sind dabei ja die favorisierten Bürgermeister-Kandidaten der CSU (Dr. Moratsckeck) und der FW (Erwin Schneck) gegen Dr. Keyßner (Die Grünen) und Gerd Steinberger (SPD) unterlegen.
Bis zum Wahlsonntag sind es nur mehr 44 Tage. In einer Woche beginnt bereits die Briefwahl. Da man bei der Stadtratswahl 44 Stimmen hat und da man einem Kandidaten bzw. einer Kandidatin bis zu drei Stimmen geben darf und das quer durch alle zehn Listen, so ist diese Wahl besonders anstrengend und die Auswal der Kandidaten für den Wähler besonders spannend.
Man darf sich auch nicht verzählen. Wer nur eine Stimme zuviel vergibt, dessen Stimmzettel ist gänzlich ungültig. Bei der letzten Stadtratswahl waren die Stimmzettel von 612 Wählern (2,5 %) ungültig. /hs