"Bild" online berichtet heute, dass der ehemalige Bayern-Präsident Uli Hoeneß (62) womöglich nicht in die Haftanstalt in Landsberg am Lech muß, wo ehemals schon Adolf Hitler eine mehrjährige Haftstrafe absitzen mußte. Hoeneß will, so heißt es, möglichst seine Haft vor allem anfangs zunächst in der neuen JVA Landshut (412 Plätze, seit 2009 in Betrieb) antreten.
Landsberg, so schreibt auch der "FOCUS", sei durch den vor kurzem durchgeführten "Tag der offenen Tür" zu öffentlich geworden. Nicht weniger als 150 Journalisten seien ndurch die Haftanstalt geschleust worden. Dort werde seine Privatsphäre womöglich verletzt.
Dass Hoeneß seine dreieinhalbjährige Strafe wegen Steuerhinterziehung (knapp 30 Mio. Euro) in einem anderen Bundesland - außerhalb von Bayern - absitzen muß, ist dagegen so gut wie ausgeschlossen.
Gesten konnte Hoeneß noch mit seinen "Bayern" die Deutsche Meisterschaft feiern. Ob er auch noch das Pokal-Endspiel in Berlin auf freien Fuß erleben wird, ist eher unwahrscheinlich.
Andererseits will Hoeneß vermeiden, dass er schon von Anfang an quasi als Gefangener mit Sonder- oder Vorzugsbehandlung gesehen wird. Sein Ziel ist es, möglichst bald einen Freigängerstatus zu erreichen, also tagsüber einer Arbeit außerhalb der Gefangnismauern nachgehen zu können. Das könnte schon um Weihnachten 2014 möglich werden.
Vor einem Jahr war Uli Hoeneß noch als Gast der Dominik-Brunner-Stifung bei der Einweihung bzw. Eröffnung des Bürgerhauses in Landshut. Er ist zudem auch mit Oberbürgermeister Hans Rampf befreundet. In Landshut saßen ja schon viele andere prominente Häftlinge aus dem Showgeschäft (Semmelrogge), aus dem Sport (Eishockeycrack Joe Wassereck) und aus der Wirtschaft (Zwick) ein. In Landshut gilt nicht zuletzt der Leiter der JVA (Hans Amannsberger) als besonders erfahrener Mann des Strafvollzugs mit auch bereits vielen Jahren Verwaltungstätigkeit in der Straubinger Anstalt. In der modern eingerichteten Landhuter Haftanstalt im Ortsteil Berggrub (u.a, mit Sporthalle und Schwimmbad) gibt es nicht zuletzt viele interessante Arbeitsmöglichkeiten. Und in Landshut sitzen keine Mörder und keine "Lebenslänglichen" ein, sondern zumeist Verkehrssünder. /eb