Landshut - pm (26.01.2019) Dass Humor in jeglicher Lebenssituation durchaus eine ausgleichende, stabilisierende oder beruhigende Wirkung haben kann, versteht sich von selbst. Dass dies aber auch in der Begleitung von Sterbenden Bedeutung haben kann, ist nicht Jedem sofort klar. Für Menschen, die in der letzten Lebensphase begleiten, öffnet Humor manchmal die Tür zu einer gewissen Gelöstheit und Normalität inmitten von Schmerzen und
Niedergeschlagenheit.
Auch wenn Hospizbegleiterinnen dies bereits wussten, so konnten sie doch beim jährlich stattfindenden Fortbildungstag des Hospizvereins Landshut Bestätigung erfahren. Zusammen mit dem Humortherapeuten Markus Proske beschäftigten sich Hospiz- und Trauerbegleiter in diesem Jahr mit genau diesem Thema, vertieften es und erfuhren neue Impulse.
Mit Begeisterung nahmen die Ehrenamtlichen das Angebot des Vereins an, sich einen ganzen Tag lang auf verschiedene Themen einzulassen. Denn nicht nur das Thema Humor stand auf dem Programm, auch zwei weitere Workshops konnten von den Teilnehmern belegt werden.
Wie ordne ich Sterbewünsche von Hochbetagten ein? – Mit diesem Aspekt beschäftigte sich eine weitere Gruppe. Unter der Leitung von Katharina Theißing vom Christophorus Hospiz Institut Münden versuchte man, diese zu ergründen, ein wenig zu verstehen und letztlich einzuordnen in den Gesamtkontext von Hospizbegleitung. Denn auch beim Wunsch sterben zu wollen, bedarf es des Respekts eines verständnisvollen Umfelds. Wenn auch sicherlich nichts aktiv zu einer Umsetzung beigetragen wird, so fördert doch das Verständnis in gewisser Weise auch Gelöstheit, nämlich dass es nicht verwerflich ist, lebenssatt sterben zu wollen.
Der dritte Workshop forderte die TeilnehmerInnen körperlich heraus: Kinästhetik – sich achtsam und schonend bewegen. Gerade pflegende Angehörige stehen oftmals vor der Aufgabe, ihre zu pflegenden Familienmitglieder zu heben oder zu bewegen – eine kräfteraubende Tätigkeit. Die VHS-Dozentin und Lehrkraft an der Altenpflegeschule, Irina Beirit, konnte hier wertvolle Tipps und Ratschläge weitervermitteln.
Praktische Übungen rundeten den Workshop ab und gaben der Gruppe ein wenig mehr an Sicherheit für den Fall, doch einmal notgedrungen während einer Hospizbegleitung reagieren zu müssen.
Vorstand Kunibert Herzing und das Koordinatorenteam des Hospizvereins waren insgesamt sehr zufrieden mit der Beteiligung am Fortbildungstag und bedankten sich bei den Referenten, sowie der Ursulinenrealschule und dem St.Jodok-Stift für ihre Gastfreundschaft und Unterstützung.