Dr. Bernhard Scher, Chefarzt der Nuklearmedizin und Leiter des Schilddrüsenzentrums bei seinem Vortrag über kalte Knoten.
Fast jeder Dritte hat eine Erkrankung an der Schilddrüse. Das Schilddrüsenzentrum des Klinikums ist eines der wenigen in Deutschland, das auch nuklearmedizinisch gutartige und bösartige Erkrankungen behandeln kann.
So verfügt das Klinikum über eine eigene Station für die sogenannte Radiojodtherapie, welche eine Alternative zur Operation darstellt. Außerdem besteht die Möglichkeit der Strahlentherapie und einer Chemotherapie wohnortnah im Klinikum.
Dementsprechend groß war der Zuspruch in der Bevölkerung. Über 300 Besucher kamen am vergangenen Samstag ins Klinikum, um sich über Themen wie kalte Knoten, schonende Schilddrüsenoperationen oder über die Auswirkungen einer Schilddrüsenerkrankung auf das Herz zu informieren. Der Leiter des Zentrums, Dr. Bernhard Scher, war von der Akzeptanz beeindruckt und kündigte bereits den dritten großen Schilddrüsentag für 2015 an.
Neben den vier Experten des Klinikums hatten auch zwei niedergelassene Behandlungspartner zum Thema Schilddrüse gesprochen. Die Endokrinologin Dr. Angelika Sternfeld hatte über die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis aufgeklärt und im Anschluss zahlreiche Fragen beantwortet. Privatdozent Dr. Harald Schneider, ebenfalls Endokrinologe, informierte über den unerfüllten Kinderwunsch aufgrund einer Schilddrüsenerkrankung, einer der häufigsten Gründe, weshalb seine Praxis aufgesucht wird.
Das tückische an einer Schilddrüsenerkrankung sind die Symptome. Gewichtsprobleme, innere Unruhe, Müdigkeit oder Herzrhythmusstörungen werden nicht immer mit der Schilddrüse in Verbindung gebracht. „Unser Anliegen war es deshalb, nicht nur auf unser komplettes Behandlungsspektrum im Klinikum aufmerksam zu machen, sondern auch ein Bewusstsein für Schilddrüsenerkrankungen zu schaffen", so Dr. Bernhard Scher. Werden wegweisende Symptome und Warnsignale verdrängt, übersehen oder fehlgedeutet, wird eine frühzeitige Behandlung der Schilddrüse unnötig verzögert.